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gew. van de verbreiding d. Kennis v. Oost. Indie II, 2, 125). Abtreiben der Kinder bei den Dajaks aus Sittenlosigkeit erwaehnt Schwaner Borneo 1, 203. Wie hat man sich nun die Entstehung dieser schrecklichen Sitte zu denken? Ist es bloss Traegheit und Versunkenheit, worin sie wurzelt? In Afrika und Nordamerika ist freilich meist das aeussere Elend ihr Anlass, wie auch die Markesaner ihre Kinder aus Hungersnoth toedteten und assen (Ellis 4, 328); allein das reicht weder fuer Polynesien noch fuer Suedamerika aus. Meinicke meint nun (b, 59 bis 60), dass in Polynesien der Kindermord eingefuehrt sei, um die Reinheit des Blutes der Aristokratie zu erhalten. Er stuetzt diese Ansicht, fuer welche historische Gruende sich nicht aufstellen lassen, dadurch, dass, trotzdem der Kindermord bei allen Klassen der Bevoelkerung vorkommt, er doch zu Tahiti zumeist von den Areois ausgeht, dass alle Kinder aus gemischten Ehen, die bei der foermlichen Berechtigung der Vornehmen zu jeglichem Lebensgenuss gar nicht zu vermeiden waren, getoedtet wurden. "So moegen", faehrt er S. 60 fort, "solche Kinder seit Jahrtausenden getoedtet sein, ohne dass dies bei den koerperlichen Vorzuegen, die dergleichen Verbindungen mit Menschen niederen Standes nicht haeufig gemacht haben werden und bei ihrer geringen Zahl grossen Einfluss gehabt haben wird. Aber mit der Zeit fing man an, Kinder auch zu toedten, um durch die Sorge, die sie erforderten, nicht an Ausschweifungen und Vergnuegungen gehindert zu werden (wie es bei den Areois der Fall war), und endlich verbreitete sich die grauenvolle Sitte bloss durch den Einfluss der Mode, die auf den Suedseeinseln so gut wie in anderen Erdtheilen die niederen Staende antreibt, Verkehrtheiten und selbst Laster der Vornehmen nachzuahmen, auch unter das Volk, wo sie in der Bequemlichkeit, Liederlichkeit, Armuth und den Beschwerden, die Kinder zu erziehen, mannigfache Unterstuetzung fand. Man sieht, dass der Kindermord so mit der Zeit stets zunehmen musste und wird hierin eine Hauptursache der erstaunlich raschen Abnahme der Bevoelkerung zu suchen haben, wenn auch die Angaben der Missionaere ueber die Zahl der hingeopferten Kinder uebertrieben sein sollten". Dies letztere ist nun zwar bei den mit bestimmten Zahlen angegebenen einzelnen Faellen und der genauen Uebereinstimmung der Angaben, welche die Missionaere machen, nicht wahrscheinlich[H] wie denn Ellis ausdruecklich sagt, dass er Williams Angabe, 2/3 der Kinder sei
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