FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   62   63   64   65   66   67   68   69   70   71   72   73   74   75   76   77   78   79   80   81   82   83   84   85   86  
87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102   103   104   105   106   107   108   109   110   111   >>   >|  
ucht abging, eine Operation, an der natuerlich viele Weiber sogleich oder kurz darauf starben, andere wenigstens ihr ganzes Leben siechten (Azara a.a.O.). Auch bei den Abiponen herrschte dieser Gebrauch; mehr als zwei Kinder zogen sie nicht auf (Waitz 3, 476). Die Tobas (zwischen Abiponen und Guaikurus, oestlich vom Paraguay) toedten viele ihrer Kinder (Waitz 3, 475), die Lules (oestlich von den Tobas) alle unehelichen, von Zwillingskindern, welche fuer ein Zeichen von Untreue gelten, immer eins, und wenn die Matter stirbt, so begraben sie den Saeugling mit ihr (Waitz 3, 480). Die Yurakares, westlich vom Titikaka-See, mordeten ihre Kinder, wenn sie keine Lust hatten, sie weiter zu verpflegen (Waitz b, 100). Die Moxos toedteten von Zwillingen immer das eine Kind und begruben kleine Kinder mit ihrer Mutter, wenn diese starb (Waitz 3, 537). Gegen Zwillingskinder wandten sie diese Massregel an, weil man in einer solchen Doppelgeburt etwas Thieraehnliches sah (Waitz b, 100). Die Chiquitos (zwischen dem oberen Paraguay und dem Titikaka) hatten so wenig Anhaenglichkeit an ihre Kinder, dass sie dieselben leicht fortgaben oder verkauften (Waitz 3, 530) und von den Minuanes (am unteren Parana) erzaehlt Azara 191 ganz aehnliches; waren die Kinder entwoehnt, so kuemmerten sich die Eltern gar nicht mehr um sie, vielmehr wurden sie von verheiratheten Verwandten aufgezogen. Bei den caribischen Voelkern herrschten dieselben Sitten, wie dies Humboldt b 4, 225-28 genauer schildert. Von Zwillingen toedten sie immer ein Kind, um nicht wie Ratten, Beuteltiere und das niederste Gethier, das viele Jungen zugleich wirft, zu sein, oder weil man auch hier in einer solchen Doppelgeburt ein Zeichen von Untreue sieht. Auch missgestaltete, ja selbst schwaechliche Kinder werden getoedtet, um sich der Last, die man spaeter mit ihnen haben wuerde, zu entziehen. Die Frauen dieser Voelker haben verschiedene Pflanzenaufguesse, welche sie zum Abtreiben anwenden und zwar in verschiedenen Gegenden zu verschiedener Zeit, je nachdem sie es fuer die Gesundheit und die Schoenheit frueh oder spaet Kinder zu bekommen fuer zutraeglich halten. Auch bei den Makusis sieht Schomburgk (2, 312), so sehr er auch sich gegen diese Annahme straeubt, sich genoethigt, an kuenstliche Fehlgeburten zu glauben. Wenn er aber meint (313), dass Zwillinge bei ihnen nicht getoedtet wuerden, und dass ueberhaupt solche Geburten hoechst selten bei ihnen seien, weil er nur zweimal unter den
PREV.   NEXT  
|<   62   63   64   65   66   67   68   69   70   71   72   73   74   75   76   77   78   79   80   81   82   83   84   85   86  
87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102   103   104   105   106   107   108   109   110   111   >>   >|  



Top keywords:

Kinder

 

Untreue

 

Zeichen

 
welche
 
Zwillingen
 

getoedtet

 

Titikaka

 

hatten

 
solchen
 

dieselben


Doppelgeburt
 

dieser

 

zwischen

 

Abiponen

 

oestlich

 

toedten

 

Paraguay

 

spaeter

 
werden
 

Operation


abging

 

schwaechliche

 

Voelker

 

Abtreiben

 

anwenden

 

Pflanzenaufguesse

 

entziehen

 

Frauen

 

verschiedene

 

wuerde


genauer

 

schildert

 
Ratten
 

Weiber

 

Humboldt

 

Beuteltiere

 

niederste

 
natuerlich
 
verschiedenen
 

missgestaltete


Gethier

 
Jungen
 

zugleich

 

selbst

 
Gesundheit
 
Zwillinge
 

glauben

 

genoethigt

 

kuenstliche

 

Fehlgeburten