esentlich die Physiognomie der
epiphytischen Vegetation.
Aehnlichkeiten und Unterschiede der atmosphaerischen Flora des
tropisch-amerikanischen Urwalds werden am besten aus einer kurzen
Schilderung der diesbezueglichen Verhaeltnisse an einigen weit voneinander
gelegenen Punkten hervorgehen.
Zunaechst sei die epiphytische Vegetation der Umgebung von Port-of-Spain
auf Trinidad (11 deg. N. B.) als Beispiel eines ungefaehr aequatorial
gelegenen Punktes gewaehlt. Die Flora der Insel stimmt mit derjenigen des
benachbarten Guyana beinahe ganz ueberein. Dichte Urwaelder bedeckten sie
frueher, die im Westen zum grossen Theil der Zuckerrohrcultur geopfert
worden sind. Auf den Bergen sind es dunkele, feuchte Waelder, deren
Unterholz schwach entwickelt ist und wesentlich aus Baumfarnen besteht;
in der Ebene ist das Unterholz sehr dicht und durch die stacheligen
Staemme einer rotangartigen Palme (Desmoncus major) bis zu gaenzlicher
Undurchdringlichkeit verwoben. In den Bergurwaeldern erscheint, dem
tiefen Schatten entsprechend, die epiphytische Vegetation sehr arm, da
die Baumgipfel, auf welchen die atmosphaerischen Gewaechse angehaeuft sind,
sich im undurchdringlichen Laubgewoelbe dem Blicke entziehen; die Staemme
tragen doch einige stattliche Formen, so die kletternde Carludovica
Plumieri, das riesige Anthurium Huegelii und das ihm im Wuchs aehnliche
Asplenium serratum, die beide die von oben in ihre Blatttrichter
fallenden todten Blaetter und Zweige aufsammeln. Hier und da wachsen
gruene Tillandsieen (Vriesea, Caraguata), Farne, namentlich
Hymenophylleen, kriechen auf der Rinde mit zarten Peperomien. Zwischen
den Staemmen haengen zahlreiche Luftwurzeln, die sich bei genauerem
Untersuchen theils als zu Clusia (Cl. rosea), theils als zu Aroideen
(Philodendron-, Anthurium-Arten) gehoerig zu erkennen geben, deren
Ursprung aber im Laubdach verborgen ist. Zuweilen zeugt auch ein
kleiner, abgefallener Baumzweig mit grauen Tillandsien oder
dickblaetterigen Orchideen von der Anwesenheit einer ganz abweichenden
Epiphytenflora hoch oben am Lichte.
Treten wir aus dem Wald in eine Cacaopflanzung, so stellen sich
Epiphyten sofort in weit groesserer Menge ein, jedoch nicht so sehr auf
den Cacaobaeumen selbst, als auf den weit hoeheren Erythrinen, die zu
ihrem Schutz gepflanzt worden sind. Diese Baeume sind von den
mannigfachsten Epiphyten bedeckt. Philodendron, theils ku
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