roesster Sicherheit ergibt sich jedoch der silvane Ursprung der
aerophilen Epiphyten daraus, dass in Savannen die terrestrische und
epiphytische Vegetation ganz schroff geschieden bleiben, waehrend im Urwald
ein allmahlicher Uebergang von der einen in die andere und von den unteren
Schichten der Epiphytenvegetation in die oberen sich zeigt. Der Urwald
zeigt uns die Entwickelung der Genossenschaft in allen ihren Phasen.
Manche Pflanzen des tropischen Urwalds wachsen, wie bereits erwaehnt wurde,
sowohl auf dem Boden, als auch auf Baeumen, ohne irgend welche eigentliche
Anpassungen an epiphytische Lebensweise zu besitzen; sie vermochten sich
im Kampfe ums Dasein sowohl als terrestrische Gewachse, wie auch als
Epiphyten zu behaupten (Melastomaceen e. p., Solanaceen u. a.
Dicotyledonen, Farne e. p.). Andere Formen verdankten hingegen nur dem
Umstande, dass sie als Epiphyten gedeihen konnten, ihre Fortexistenz, und
bei diesen wurden natuerlich alle Eigenschaften gezuechtet, welche fuer
Lebensweise auf Baeumen geeignet waren; sie wurden an letztere _angepasst_,
oft jedoch, ohne die Faehigkeit, auch in gewoehnlichem Boden zu leben, zu
verlieren, wenn es die Concurrenz mit anderen Gewaechsen nicht verhinderte;
so gedeihen sie ganz allgemein als Topfpflanzen, und man findet sie
zuweilen, obwohl relativ sehr selten, auch in der Natur als terrestrische
Gewaechse. Unbehindert koennen sie sich ausserdem kahler Felswande
bemaechtigen, wenn ihre Eigenschaften ihnen das Leben auf solchen
gestatten.
_Jede neue Eigenschaft, die einen Epiphyten in den Stand setzte, sich
aufwaerts, dem Lichte zu, zu bewegen, wurde im Kampfe ums Dasein gezuechtet.
So entspricht die etagenmaessige Gliederung der epiphytischen
Urwaldvegetation einer steigenden Vervollkommnung der Anpassungen. Damit
ging aber die Faehigkeit, sich auch auf dem Boden zu behaupten, immer mehr
verloren._ Die hygrophilen Epiphyten sind zum Theil indifferent, die
xerophilen dagegen koennen nur, und das auch blos theilweise, auch an
kahlen Felswanden gedeihen; als im Boden wurzelnde Pflanzen kommen sie in
der Natur nicht vor.
Allmaehliche Uebergange verbinden die terrestrischen und epiphytischen
Pflanzengemeinschaften des Urwalds; die Gattungen sind zum Theil
dieselben, und manche Art des hoechsten Niveau dringt in einigen Individuen
in ein tieferes, wahrend ausgesprochen hygrophile Epiphyten sich in
kuemmerlichen Exemplaren auf dem Laubdache zeigen koennen. Die Vegetation
des Gi
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