Gattungen
an, die auch im letzteren, und zwar meist durch viel zahlreichere Arten,
vertreten sind.
_Diese Uebereinstimmung kann entweder darauf beruhen, dass die xerophilen
Gipfelepiphyten des Urwalds aus den Savannen eingewandert sind, oder dass
dieselben umgekehrt vom Urwalde aus die Savannen colonisirt haben. Die
verschiedensten Erscheinungen zeigen aufs bestimmteste, dass die letztere
Annahme der Wirklichkeit entspricht._
Zunaechst ist ein Auswandern der Epiphyten aus dem Urwalde direkt
nachweisbar. Wo, auch fern von den Savannen, der Urwald gefaellt und der
Boden mit Nutzbaeumen bepflanzt wird, werden letztere bald durch die
Epiphyten des benachbarten Urwalds colonisirt, und zwar scheinbar
ausschliesslich von den xerophilen Arten, die in letzterem die obersten
Zweige bewohnen. Bei genauerem Suchen wird man jedoch hier und da
kuemmerliche, nicht bluehende Exemplare der hygrophilen Arten finden, und
diese treten in groesserer Ueppigkeit auf, sobald die Feuchtigkeit eine
groessere wird.
Die grosse Ungleichheit in den Existenzbedingungen der einen und denselben
Baum, aber in ungleicher Hoehe, bewohnenden Epiphyten zeigt sich in
auffallender Weise, wo, wie es haeufig geschieht, bei der Faellung des
Urwalds einzelne Baeume verschont geblieben sind. In solchen Faellen sehen
wir die hygrophilen Epiphyten des Stammes und der dickeren Aeste
absterben, wahrend die xerophilen des Gipfels sich stammabwaerts bewegen.
Zuerst, schon nach wenigen Tagen, gehen die zarten Hymenophylleen der
Stammbasis zu Grunde, die uebrigen hygrophilen Epiphyten resistiren laenger,
nehmen aber eine gelbliche, krankhafte Faerbung an und verschwinden
schliesslich ganz, waehrend die bisher auf den Gipfel localisirten grauen
Tillandsieen, fleischblaetterigen Orchideen und lederartigen, kleinen
Polypodien den Baum, oft bis zu seiner Basis, ueberwuchern. Die
Uebereinstimmung zwischen der Epiphytenflora der Savannen und denjenigen
des Laubdaches des Urwalds ist uns, nach diesen Erscheinungen, sehr
begreiflich.
Dafuer, dass die xerophilen Epiphyten der Baumgipfel des Urwalds in diesem
selbst entstanden sind, spricht auch der Umstand, dass sie in letzterem,
oder besser _auf_ letzterem, weit ueppiger wachsen, weit reicher sind,
nicht bloss an Individuen, sondern auch an Arten, als in den
Savannengebieten, wo sie nur im dampfreichen Gallerienwalde der Fluesse
zahlreicher werden, da sogar manchmal eine Beimischung hygrophiler Formen
erhalten.
Mit g
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