gerer Ausdehnung; daraus duerfte sich zur Genuege die vielfach
angestaunte Armuth der Epiphytengenossenschaft in Afrika erklaeren.
_Ausserhalb der Tropen besitzt auf der oestlichen Hemisphaere Neu-Seeland,
nach der __HANN__'schen Karte, allein ueber 200 cm jaehrlichen Regens_,
sodass diese Hauptbedingung fuer die Entstehung autochthoner Epiphyten
aehnlich erfuellt war wie in den tropischen Waldgebieten und in Sued-Chile.
Neu-Seeland und Sued-Chile sind denn auch die einzigen extratropischen
Gebiete, die autochthone phanerogamische Epiphyten aufzuweisen haben. In
feuchteren Gebirgsgegenden der temperirten Gebiete sieht man zuweilen die
Farne des Bodens auch auf den Baeumen wachsen, so an der atlantischen Kueste
Europas Davallia canariensis, Asplenium Hemionitis und das in den feuchten
Gebieten der ganzen Welt verbreitete Hymenophyllum tunbridgense.
In den feuchten Anlagen von Cintra bei Lissabon habe ich Polypodium
vulgare auf vielen Baeumen gesehen, und die gleiche Farnart, allerdings in
einer etwas abweichenden Varietaet (var. Teneriffae) bildet mit Davallia
canariensis und Asplenium Hemionitis eine ziemlich ueppige atmosphaerische
Vegetation in den feuchten Waeldern der Nebelregion auf Teneriffa (CHRIST);
die Davallia ist auch sonst auf der Insel verbreitet und steigt, "ob
Matanzas an der vom Wind bestrichenen feuchten N.O.-Seite der Palmenstaemme
bis in deren Wipfel empor" (CHRIST, p. 473). Einige Farne bilden auch, wie
wir es frueher gesehen, die einzigen autochthonen Bestandtheile der sonst
aus tropischen Einwanderern bestehenden epiphytischen Genossenschaft
Japans. Die Farne sind demnach weit eher im Stande als die Phanerogamen,
schon bei relativ geringer Feuchtigkeit epiphytische Lebensweise
anzunehmen, und naehern sich in dieser Hinsicht den noch weit mehr
genuegsamen Moosen.
In den Gebieten mit geringerer Regenmenge finden wir autochthone Epiphyten
nicht, wohl aber stellenweise xerophile Auswanderer aus den feuchten
Gebieten, z. B. in den Llanos Venezuelas, den Campos und Catingas
Brasiliens zwischen den Wendekreisen; in den suedlichen Staaten
Nord-Amerikas und in Argentinien ausserhalb derselben. Das Fehlen der
Epiphyten ist unzweifelhaft auf die geringe Menge und ungleichmaessige
Vertheilung der Niederschlaege waehrend der Vegetationsperiode
zurueckzufuehren.
Gaenzlich fehlen die epiphytischen Gefasspflanzen in den Gebieten, deren
Temperatur das Gedeihen tropischer Einwanderer nicht mehr erlaubt und
|