euchtigkeit des
Klimas zurueckfuehren zu koennen, da die Waelder der trockeneren
Savannengebiete ein ganz anderes Gepraege besitzen. Die Baeume des
Savannenwalds sind, der grossen Mehrzahl nach, nur einen Theil des Jahres
belaubt und zeigen nie die Frondositaet, die Mannigfaltigkeit der
Blattformen des Urwalds; im letzteren erfordern die geringe Beleuchtung
und die Transpiration eine moeglichst grosse Laubflaeche, die Formbildung
der Blaetter aber ist durch keine aeusseren Einfluesse in Schranken gehalten,
waehrend im Savannenwalde die groessere Transpiration eine Reduction des
Laubs, eine Bevorzugung gewisser Blatttypen bedingte. Die Baeume mit
fluegelfoermigen Holzplatten an ihrer Basis, die sich in allen Urwaeldern
wiederfinden, fehlen ebenfalls in Folge der groesseren Transpiration; im
Urwalde naemlich kann sich der Baum mit einem schmalen Transpirationsstrom
begnuegen und laesst daher die in der Pflanzenwelt ueberall zum Vorschein
tretende Sparsamkeit, in der Stammbildung zur Geltung kommen; der Stamm
wird im Verhaeltniss zur Krone duenn und durch Strebepfeiler aufrecht
gehalten, waehrend in der Savanne, wie in unseren Waeldern, der
Transpirationsstrom einen dicken Stamm erfordert. Epiphyten und Lianen
sind im Savannenwald spaerlich oder fehlen ganz. Erstere sind, wie wir es
gesehen, xerophile Auswanderer des Urwalds; letztere sind ueberall treue
Begleiter der Epiphyten, denen sie in ihrem Wasserbedarf nur wenig
nachstehen, was bei ihrem ungeheuer langen und im Verhaeltniss zur Krone
duennen Staemme wohl begreiflich ist. So gleicht der Wald in tropischen
Savannen mehr einem solchen in Nord-Amerika oder Europa als dem viel naeher
gelegenen feuchten Urwalde. Andererseits aber finden wir stellenweise in
der temperirten Zone Waelder, die in der Massenhaftigkeit ihrer
Holzgewaechse, ihrem Reichthum an Lianen und Epiphyten den tropischen
aehneln, so in gewissen sehr feuchten Waldgebieten Japans nach REIN,
namentlich aber im Feuerland, wo sich DARWIN nach dem brasilianischen
Urwald versetzt glaubte.
Die Ursache dieser Aehnlichkeit des antarktischen mit dem brasilianischen
Urwalde ist in dem ueberaus nassen Klima zu suchen, ueber welches der grosse
Forscher so sehr klagt. Die ungleiche Feuchtigkeit ist demnach die
klimatische Ursache der ungleichen Physiognomie des nordamerikanischen
Urwalds einerseits, des tropischen und antarktischen andererseits. Sie
erklaert uns, warum der Kampf ums Licht in Gestalt und Lebensweise der
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