Baeumen des Coniferenwaldes bei
der 10000{~PRIME~} hoch gelegenen Jacqueria del Jacal am Orizaba nur graue
Tillandsien, eine fleischige Echweria, eine ebenfalls sehr dickblaetterige
Peperomia und eine jener zungenblaetterigen Polypodium-Arten, wie sie an
trockenen Standorten so haeufig sind. Die erwaehnten Pflanzen erhoben sich
wenig hoeher, waehrend die obere Grenze des Coniferenwaldes bei 11000{~PRIME~}
liegt.
Im brasilianischen Kuestengebirge stellen sich die Coniferenregion
(Araucaria) und die baumlose Region (Campos elevatos) bei weit geringerer
Hoehe ein als auf den Anden, was, wie GRISEBACH angibt, darauf beruht, dass
die steilen Gipfel dem Passatwinde zu wenig Masse darbieten, um die fuer
die volle Ueppigkeit des Tropenwaldes erforderliche Intensitaet der
Niederschlaege zu erzeugen. Auf der Serra do Picu, zwischen den Provinzen
Rio de Janeiro und Minas Geraes, fand ich die letzten Epiphyten, Peperomia
reflexa und ein steriles Farn, im Laubwalde bei ca. 1600 m; der auf diesen
Laubwald folgende Araucarienguertel und die knorrigen Staemme einer Eugenia,
die eine Art Krummholzregion ueber den Araucarien bildete, entbehrten der
Epiphyten gaenzlich; dagegen wuchsen auf der Savanne von ausgesprochen
xerophilem Charakter, die den Gipfel einnahm (Campos elevatos), eine
terrestrische Bromeliacee (Dyckia princeps) und ein Anthurium. Im Thale am
Fusse des Gipfels fand ich zahlreiche epiphytische Bromeliaceen (Arten von
Vriesea, Nidularium, Aechmea) und Farne, dagegen nur ein einziges steriles
Exemplar einer epiphytischen Orchidee.
Entsprechend der hohen Breite, stellt sich in der Serra Geral von
Sta. Catharina die temperirte Region noch weit tiefer ein als zwischen
den Tropen. Bei 8--900 m werden jenseits des Hauptkamms, der einen sehr
grossen Theil der Feuchtigkeit zurueckhaelt, nur noch die Culturpflanzen
temperirter Laender gezogen. Eine Excursion auf diesen Gebirgen, von
Joinville nach Sao Bento, ergab manche interessanten Aufschluesse ueber
die Lebensbedingungen epiphytischer Gewaechse. Bis wir den nur ungefaehr
1000 m hohen Kamm erreicht hatten, war der Wald, wenn auch nicht ueberall
hoch, doch meist dicht und reich an den meisten epiphytischen Pflanzen,
die wir frueher als in den Waeldern Sta. Catharinas vorkommend erwaehnt
haben, zu welchen einige andere Arten hinzukamen. In den flachen
Hochthaelern, welche wir nachher durchkreuzten, trugen die Waelder ein
wesentlich anderes Gepraege. Th
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