pfels und diejenige des Stammes vermischen sich aber nicht, waehrend
letztere manche Art mit dem Boden gemein hat. Das Ganze traegt das Gepraege
eines allmaehlichen Strebens nach dem Lichte.
Ganz anders in den Savannenwaeldern; hier ist von einem Austausch der im
Boden bewurzelten Vegetation und derjenigen, die sich an der Oberflaeche
der Rinde befestigt hat, keine Rede. Nur auf der Oberflaeche von
Felsbloecken sieht man einen Theil der Arten der Epiphytengenossenschaft.
Die einseitige Anpassung an Lebensweise auf harter Unterlage gestattet
ihnen das Leben auf gewoehnlichem Boden entweder gar nicht mehr (Till.
usneoides, circinalis, Aeranthus funalis u. a. m.), oder sie sind doch
nicht mehr im Stande, mit den an terrestrische Lebensweise angepassten
Arten zu concurriren. Die einzigen sonst epiphytisch wachsenden Pflanzen,
die man gelegentlich, in vereinzelten Exemplaren, als Bodenbewohner in der
Savanne trifft, sind baumartige Arten, die im Urwalde auf anderen Baeumen
wachsen, auf den Savannen aber wegen Mangels an hinreichender
atmosphaerischer Feuchtigkeit von der epiphytischen Genossenschaft
ausgeschlossen bleiben (Clusia, Ficus).
Wir werden in diesem Kapitel sehen, warum die Savanne autochtone Epiphyten
nicht erzeugte -- ausser vielleicht solche Arten, die aus bereits
epiphytischen Colonisten des Urwalds durch weitere Anpassung entstanden.
Unserer Erklaerung muss eine groessere Anzahl beweiskraeftiger Thatsachen
vorausgeschickt werden. Wir wollen einstweilen nur an der Thatsache
festhalten, _dass die epiphytische Flora der Savannengebiete einer
Einwanderung aus dem Urwalde ihren Ursprung verdankt_.
4. Man stellt sich vielfach vor, dass das Vorkommen von Epiphyten an
grosse Hitze gebunden sei, obwohl der vermuthete raethselhafte Zusammenhang
zwischen Lebensweise auf Baeumen und Temperatur, aus guten Gruenden, nie den
Gegenstand eines Erklaerungsversuchs gebildet hat. Es wachsen allerdings
sehr viele Epiphyten in den maechtigen Waeldern der Flussgebiete
Sued-Amerikas, wo die grosse Waerme starke Ausduenstung des Wassers bedingt,
das die naechtliche Abkuehlung wieder als Thau niederschlaegt(20). _Die
reichste Entwickelung der Epiphytengenossenschaft zeigt sich jedoch in der
Regel an Bergabhaengen, und zwar nicht bloss in den heissen tieferen
Regionen, sondern auch in denjenigen mit temperirtem Klima. Die Epiphyten
erreichen jedoch nicht oder nur in geringer Anzahl die Baumgrenze._
Es kann zwar eine bestimmte Regi
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