en mit
fleischigen Blaettern, meist ohne Scheinknollen (Epidendrum latilabre,
avicula u. a. A., Cattleya bicolor, Phymatidium delicatulum, Jonopsis
sp. etc.), Rhipsalis Cassytha, kleine, meist kriechende Farne, hie und
da kuemmerliche Exemplare der Urwaldformen (Peperomien, Gesneraceen,
Vriesea psittacina).
3. Die atmosphaerischen Gewaechse fehlen nicht ganz in jenen ungeheuren
Savannengebieten, die unter dem Namen von Llanos, Catingas, Campos
u. s. w. das Innere des tropischen Sued-Amerika bedecken. Diese Savannen
stellen bekanntlich nicht ein ununterbrochenes Wiesenland dar, sondern
bestehen stellenweise oder vorwiegend (Catingas) aus lichten Gebueschen und
Waeldern mit periodisch abwerfendem Laube, die an den Flussraendern recht
ueppig werden koennen.
Man findet in diesen Waeldern nur ausnahmsweise einen so grossen Reichthum
an epiphytischen Bromeliaceen und Orchideen, wie ich ihn fuer gewisse
Savannenwaelder am Fusse der Kuestencordillere in Venezuela im vorigen
Kapitel beschrieb. Auch in letzterem Lande habe ich grosse Wald- und
Gebueschstrecken gesehen, wo, obwohl an grossen Baeumen kein Mangel war, die
Epiphyten sehr spaerlich an Arten und Individuen auftraten. So wuchsen in
der Umgebung von Maturin nur ein paar Tillandsien, ausser an den Ufern des
Flusses (R. Guarapiche), wo, wie ueberhaupt an allen Gewaessern,
zahlreichere und mannigfachere Epiphyten auftraten -- offenbar allein eine
Wirkung der waesserigen Duenste, die in kuehler Temperatur der Nacht als
fluessige Tropfen ausgeschieden werden, welche in die Trichter der Vriesea-
und Aechmea-Arten, auf die gierig saugenden Blaetter grauer Tillandsien und
auf Orchideen-Luftwurzeln fallen und den Verlust des Tages ersetzen.
Ganz aehnlich, wie in den duennen Waeldern der Llanos, tritt in
brasilianischen Catingas der Epiphytismus stark zurueck. GARDNER, dem wir
die botanische Erforschung der letzteren in erster Linie zu verdanken
haben, fand die erste epiphytische Orchidee erst nach langen Wanderungen
in der Provinz Ceara, und die atmosphaerische Vegetation trat ueberhaupt nur
da in groesserer Ueppigkeit zum Vorschein, wo an den feuchten Abhaengen von
Bergen die Baeume zu dichterem Urwaldwuchs zusammentraten.
Ganz aehnlich verhaelt es sich in den suedbrasilianischen Campos, in den
Savannengebieten Mexicos und Central-Amerikas und auf denjenigen der
Antillen, die in Folge ihres relativ trockenen Klima eines
tropisch-dichten Waldwuchses entbehren. Ue
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