tris et fratrum mortem.
Itaque venit ad regem Polyphontem, aurum petitum, dicens se Cresphontis
interfecisse filium et Meropis, Telephontem. Interim rex eum jussit in
hospitio manere, ut amplius de eo perquireret. Qui cum per lassitudinem
obdormisset, senex qui inter matrem et filium internuncius erat, flens ad
Meropem venit, negans eum apud hospitem esse, nec comparere. Merope
credens eum esse filii sui interfectorem, qui dormiebat, in Chalcidicum
cum securi venit, inscia ut filium suum interficeret, quem senex
cognovit, et matrem a scelere retraxit. Merope postquam invenit,
occasionem sibi datam esse, ab inimico se ulciscendi, redit cum
Polyphonte in gratiam. Rex laetus cum rem divinam faceret, hospes falso
simulavit se hostiam percussisse, eumque interfecit, patriumque regnum
adeptus est.
----Fussnote
Einundvierzigstes Stueck
Den 18. September 1767
Je schlechter es zu Anfange dieses Jahrhunderts mit dem italienischen
Theater ueberhaupt aussahe, desto groesser war der Beifall und das
Zujauchzen, womit die "Merope" des Maffei aufgenommen wurde.
Cedite Romani scriptores, cedite Graii,
Nescio quid majus nascitur Oedipode:
schrie Leonardo Adami, der nur noch die ersten zwei Akte in Rom davon
gesehen hatte. In Venedig ward 1714, das ganze Karneval hindurch, fast
kein anderes Stueck gespielt als "Merope"; die ganze Welt wollte die neue
Tragoedie sehen und wieder sehen; und selbst die Opernbuehnen fanden sich
darueber verlassen. Sie ward in einem Jahre viermal gedruckt; und in
sechzehn Jahren (von 1714-1730) sind mehr als dreissig Ausgaben, in und
ausser Italien, zu Wien, zu Paris, zu London davon gemacht worden. Sie
ward ins Franzoesische, ins Englische, ins Deutsche uebersetzt; und man
hatte vor, sie mit allen diesen Uebersetzungen zugleich drucken zu lassen.
Ins Franzoesische war sie bereits zweimal uebersetzt, als der Herr von
Voltaire sich nochmals daruebermachen wollte, um sie auch wirklich auf die
franzoesische Buehne zu bringen. Doch er fand bald, dass dieses durch eine
eigentliche Uebersetzung nicht geschehen koennte, wovon er die Ursachen in
dem Schreiben an den Marquis, welches er nachher seiner eignen "Merope"
vorsetzte, umstaendlich angibt.
Der Ton, sagt er, sei in der italienischen "Merope" viel zu naiv und
buergerlich, und der Geschmack des franzoesischen Parterrs viel zu fein,
viel zu verzaertelt, als dass ihm die blosse simple Natur gefallen koenne. Es
wolle die Natur nicht anders
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