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enn er erfuehre, dass sein Neffe, den er mit so viel Stolz und Liebe wieder in den wirtschaftlichen Betrieb einfuehrte, nun um nimmer wiederzukehren, abermals in die weite Welt hinausziehen wolle. Alle diese Gedanken versetzten den jungen Mann in eine fieberhafte Unruhe. Er musste Klarheit in die Verhaeltnisse bringen, er musste das entscheidende Wort sprechen, und doch wusste er, dass dieses Wort die beiden Menschen, welche ihm durch die naechsten Bande auf Erden verknuepft waren, mit Schmerz und Bekuemmerniss erfuellen wuerde. So hatte er von einem Tage zum andern die Erklaerung hinausgeschoben. Seine peinliche Unruhe war noch vermehrt worden, als die Zeit voruebergegangen war, in welcher er eine Antwort auf seinen Brief an seine Geliebte erwarten konnte, ohne dass eine solche eingetroffen waere. Mit zitternder Ungeduld sah er dem Landbrieftraeger entgegen, wenn derselbe erschien, um die wenig zahlreichen Postsendungen an die Einwohner des Dorfes zu vertheilen. Einige Male hatte er es ueber sich vermocht, denselben zu fragen, ob er nichts fuer ihn habe, aber immer hatte er eine verneinende Antwort erhalten und in quaelender Sorge, in einer steigenden bangen Unruhe fragte er sich, welches der Grund dieses unerklaerlichen Schweigens seiner Geliebten sein koennte, die doch so fest versprochen hatte, ihm sogleich zu schreiben, sobald er sie von seiner Ankunft in der Heimath benachrichtigt haben wuerde. Endlich konnte er diesen Zustand widerstreitender Gefuehle und quaelender Sorge und Unruhe nicht laenger ertragen. Seine Mutter hatte ihn bereits mehrere Male mit freundlicher Theilnahme gefragt, was ihm fehle und ihn gebeten, es ihr zu sagen, wenn ihn ein Kummer bedruecke,--er hatte zum zweiten und dritten Male an Luise geschrieben, sie beschworen, ihm zu antworten oder durch ihren Vater ihm mitteilen zu lassen, wenn sie krank sei,--aber immer erfolglos. Der alte Brieftraeger hatte nur immer dieselbe Antwort auf seine Fragen,--dass nichts fuer ihn angekommen sei. Eines Morgens war sein Oheim allein auf das Feld gegangen, er war unter dem Vorwand einer notwendigen haeuslichen Arbeit zu Hause zurueckgeblieben,--fast aengstlich, mit aehnlichen Gefuehlen, wie einst als Knabe, wenn er irgend einen Fehltritt einzugestehen hatte, trat er in das Wohnzimmer, setzte sich neben den Lehnstuhl seiner Mutter und ergriff die Hand der alten Frau, indem er ihr halb fragend, halb bittend in die Augen sah, die Worte suchend, um die G
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