naehren, welche
ebenso ueppig wie auf dem Boden gedeihen. _Diese Pflanzen sind saemmtlich
solche, deren Samen durch aufsteigende Luftstroeme leicht in die Hoehe
gelangen koennen_, -- vorherrschend ist Sonchus oleraceus, den man in der
Stadt umsonst auf dem Boden suchen wuerde, waehrend er auf der Place de la
Republique und hinter der Place de la Gouvernement, nach dem Lyceum zu, in
ueppigen Exemplaren nahezu auf jeder Palme waechst; daneben zeigen sich
zuweilen andere Cichoriaceen (Crepis-Arten). Ausser den erwaehnten Pflanzen
habe ich an den genannten Standorten, aber nur in vereinzelten Exemplaren,
Hyoscyamus niger, Plantago major und Linaria cymbalaria beobachtet, deren
Samen zwar der den Cichoriaceen zukommenden Flugapparate entbehren, aber
so winzige Dimensionen besitzen, dass es wohl begreiflich ist, wie der in
Algier so haeufig maechtige Staubsaeulen aufwirbelnde Wind sie in die Hoehe
treiben konnte. Zuweilen, so z. B. im Jardin d'essai bei Algier, sieht man
Dattelstaemme, die bis zur Basis beschuppt geblieben sind, -- in diesem
Falle findet man an der Basis der unteren Blattueberreste die
verschiedenartigsten Gewaechse, die nur der Bau ihrer Samen hindert, hoeher
zu gelangen.
Eigentliche Epiphyten fehlen in Nord-Afrika, aus spaeter zu besprechenden
klimatischen Gruenden, gaenzlich, und in seiner Heimath, der Sahara, geht
dem Dattelbaum jeder Epiphyt gaenzlich ab. Da der Baum an der Kueste nur
angepflanzt ist, konnten sich dort noch keine Pflanzen speciell an die
Lebensweise in seinen Blattbasen anpassen, waehrend in tropischen Laendern,
wie wir spaeter sehen werden, gewisse Pflanzen beinahe nur auf solchen
schuppigen Palmenstaemmen vorkommen. So gewaehren uns die Dattelbaeume von
Algier, in sehr kleinem Maassstabe, das Bild der ersten Entstehung einer
epiphytischen Flora; wir begreifen, dass dieselbe sich keineswegs aus
beliebigen Elementen recrutiren konnte, sondern dass ein bestimmter Bau
des Samens oder der Frucht dazu erforderlich war.
Wir begreifen nun auch das Fehlen ganzer Familien in der
Epiphytengenossenschaft, z. B. dasjenige der Leguminosen und
Euphorbiaceen, deren stets relativ grosse Samen der Flugapparate entbehren
und nur selten mit fleischigen Huellen versehen sind, dasjenige der
Acanthaceen im Gegensatz zu den ihnen verwandten Gesneraceen, die in so
hohem Grade zum Epiphytismus neigen, aber auch mit dazu so geeigneten
Fruechten bzw. Samen ausgeruestet sind; wir verstehen, warum unter den
Lili
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