Exemplare mit Fruechten und eine einzige
Keimpflanze (bei Caripe in Venezuela) gefunden, waehrend die uebrigen
Tillandsien sich, im Gegensatz zu vielen anderen Epiphyten, sehr ausgiebig
durch Samen vermehren, derart, dass beinahe ein jeder Baum, der eine
Tillandsia- oder Vriesea-Art traegt, junge Pflanzen derselben in allen
Entwickelungsstadien aufweist.
Einen eigenartigen Fall vegetativer Verbreitung stellt auch, nach EGGERS,
Oncidium Lemonianum. "Never giving fruit, but propagating itself by
producing young plants from buds in the axils of the sterile bracts below
the flowers, which remain in connection with the parent plant, and thus
often forming long colonies of plants from one tree to the other" (EGGERS,
p. 114).
Es erscheint mir nicht unmoeglich, dass eine solche vegetative Vermehrung
von Baum zu Baum bei den Utricularien, die ich nie mit Samen gefunden,
vielleicht auch bei Peperomia, eintrete.
Weit groesser und allgemeiner ist der Einfluss der epiphytischen Lebensweise
auf die Organe der Ernaehrung und Befestigung gewesen. Die Armuth des
Standorts an waesserigen Naehrstoffen ist es vorwiegend, die in der
Physiognomie der Epiphytengenossenschaft zum Ausdruck kommt; in den
verschiedensten Anpassungen scheinen die Mittel, dem Wassermangel zu
entgehen, erschoepft worden zu sein. Theilweise sind die diesbezueglichen
Vorrichtungen sehr primitiv und unvollkommen, theilweise jedoch derart,
dass eine auf dem Gipfel eines Baumes an trockener Rinde befestigte
Pflanze ueber ein reiches, ueppige Entwickelung gestattendes Naehrsubstrat
verfuegt.
Der Schutz des aufgenommenen Wassers gegen Verlust durch Transpiration
spricht sich ebenfalls in der Organisation der grossen Mehrzahl der
epiphytischen Gewaechse aus.
Endlich haben auch die namentlich fuer groessere Pflanzen schwierigen
Verhaeltnisse der Befestigung am Substrat ihren deutlichen Einfluss auf die
Ausbildung der Epiphytengenossenschaft ausgeuebt.
Die physiognomischen Eigenthuemlichkeiten in den vegetativen Organen
epiphytischer Gewaechse lassen sie saemmtlich auf die eben erwaehnten
Eigenthuemlichkeiten des Standorts, theilweise als Ursachen, theilweise als
Wirkungen der epiphytischen Lebensweise auffassen. Es ist uns leicht
begreiflich, warum die meisten Epiphyten im Verhaeltniss zu ihrer Hoehe eine
sn maechtige flaechenartige Ausbreitung besitzen, sei es, dass ihre Sprosse
auf der Rinde kriechen, wie bei vielen Farnen, Orchideen, Araceen, den
meisten Pepe
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