en bleibt aber das
Wachsthum der letzteren demjenigen des Stammes gleichsinnig, sodass freie
Wurzelenden nur im oberen Theile auftreten.
Anatomisch weichen die Wurzeln von Anth. Huegelii von denjenigen der Arten
der zweiten Gruppe durch den Besitz eines maechtigen Velamen ab, welches
jedoch, im Gegensatz zu demjenigen von A. lanceolatum (siehe 1. Gruppe),
glattwandige Zellen besitzt. Das Gefaessbuendel besteht in den Haftwurzeln
wesentlich aus sehr stark verdickten, sklerotischen Faserzellen und
enthaelt nur wenige englumige Gefaess- und Siebelemente; letztere sind in
den Naehrwurzeln zahlreicher und weiter, waehrend das Zwischengewebe nur an
der Peripherie sklerotisch ist. Immerhin ist aber der Unterschied nicht so
auffallend, als bei den Haft- und Naehrwurzeln der zweiten Gruppe.
Einige grosse Farne des tropischen Amerika zeigen ein demjenigen von Anth.
Huegelii aehnliches Verhalten, so namentlich die westindischen Polypodium
Phyllitidis L. und Asplenium serratum L. Beide Arten besitzen steife,
schmal zungenfoermige Blaetter, die einen riesigen Trichter bilden, in
welchem sich, wie bei Anthurium Huegelii, abgestorbene Pflanzentheile
anhaeufen und in Humus uebergehen; das Wurzelsystem ist in aehnlicher Weise
fuer die Verwerthung dieser Naehrquelle ausgebildet. Die Pflanze ist durch
zahlreiche, myceliumartig auf der Rinde wuchernde Haftwurzeln befestigt,
die ebenso wie bei den uebrigen vorher beschriebenen Pflanzen negativ
heliotropisch sind, waehrend die kurzen Naehrwurzeln starken negativen
Geotropismus besitzen.
Ganz aehnliche Anpassungen an die Verwerthung von Humus kommen auch, wie es
bereits SOLMS-LAUBACH in einem Referat ueber meine Arbeit ueber die
Epiphyten Westindiens hervorhob, in Java vor. In neuester Zeit hat aber
GOEBEL daselbst bei verschiedenen Farnen Anpassungen nachgewiesen, welche
eine hoehere Stufe darstellen. Waehrend die Blaetter von Anthurium Huegelii
und der sich aehnlich verhaltenden Farne gleichzeitig zum Festhalten des
Humus und zur Assimilation dienen, sind bei verschiedenen indischen Arten
der Gattung Polypodium und Platycerium beide Functionen auf ungleiche und
entsprechend ausgebildete Blaetter vertheilt. Das in unseren Gewaechshaeusern
viel cultivirte Platycerium alcicorne ist ein ausgezeichnetes Beispiel
dieser merkwuerdigen Vorrichtung, welche in GOEBEL's citirter Arbeit des
naeheren geschildert ist. Zu dieser Gruppe kann endlich auch Dischidia
Rafflesiana, mit ihren Wasser und Humu
|