zahlreichen Wasserzellen versehen, die entweder
zerstreut zwischen den gruenen Zellen liegen (T. usneoides Fig. 16, Taf.
III, recurvata etc.) oder ein maechtiges, zusammenhaengendes Gewebe bilden
(T. stricta, Gardneri Fig. 6 u. 7 etc.), das unten meist staerker
entwickelt ist als oben. Die Blaetter und Stengel solcher Arten zeigen eine
andere, mit dem Modus der Wasseraufnahme zusammenhaengende
Eigenthuemlichkeit in der auffallenden Reduction ihres Gefaesssystems,
waehrend letzteres sonst gerade bei den Bewohnern trockener Standorte stark
entwickelt ist. Am ausgepraegtesten ist die Reduction bei Till. usneoides,
was um so auffallender ist, als bei langen Stengeln sonst gerade eine
maechtige Entwickelung der wasserleitenden Elemente vorhanden ist; der frei
in der Luft haengende Epiphyt verhaelt sich in dieser Hinsicht ganz wie eine
Wasserpflanze.
Diejenigen epiphytischen Bromeliaceen, die Wasser in ihren Blattbasen
aufsammeln, besitzen mehr normale Gefaessstraenge, und diese unterscheiden
sich bei den terrestrischen Arten, die sich durch die Wurzeln ernaehren, in
keiner Weise von denjenigen anderer Monocotyledonen.
_Es kann demnach keinem Zweifel unterliegen, dass die Wasseraufnahme durch
die Blaetter eine Reduction der Wasserleitungsbahnen bedingt hat, und zwar
namentlich bei den Arten, deren Blaetter und Stengel absorbirende Schuppen
gleichmaessig an ihrer ganzen Oberflaeche tragen._
Die Siebtheile ganz beschuppter Arten sind offenbar als ebenfalls reducirt
zu bezeichnen, obwohl weit weniger als die Gefaesstheile, die sie an Dicke
uebertreffen. Diese Reduction ist, bei der ueber die Functionen des
Siebtheils noch herrschenden Unsicherheit, biologisch schwer zu erklaeren;
sollte letzterer bei der Leitung des Eiweisses oder anderer Assimilate
betheiligt sein, so wird man wohl die Erscheinung auf die Herabsetzung des
Stoffwechsels an sehr trockenen Standorten zurueckfuehren muessen. Es ist das
indessen nur eine vorlaeufige Hypothese.
Die Schuppenhaare kommen, wie schon erwaehnt, nicht bloss bei Arten mit
wasseraufnehmenden Blaettern, sondern auch manchmal bei solchen, die sich
in normaler Weise ernaehren, vor. Bei diesen sind aber die Schuppen
unbenetzbar und nur an der Rueckenseite als dichter Ueberzug vorhanden. Die
mikroskopische Untersuchung zeigt, dass alle Theile der Schuppen, die in
den Arten mit abnormer Ernaehrung zur Aufnahme und Leitung des Wassers
dienen, also das Mittelstueck und der Basaltheil, bei den
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