A. Harrisii
gehoerige Arten desselben Genus. Es sind Pflanzen von mittlerer Groesse, die
nur auf bemooster oder sehr riesiger Rinde gedeihen, auch vielfach auf dem
Boden wachsen. Ihre unvollkommene Anpassung erlaubt ihnen nicht, wie
anderen Epiphyten, mit mehr unwirthlichen Standorten vorlieb zu nehmen.
Zu einer starken Entwickelung des Wassergewebes kommt es bei den mir
bekannten epiphytischen Aroideen nicht. Ein anderer hoechst merkwuerdiger
Modus der Wasseraufspeicherung zeigte sich dagegen bei zwei Arten der
Gattung Philodendron, von welcher ich eine, die auf Baeumen bei Blumenau
vielfach vorkommt, als Philod. cannifolium(7) bestimmt habe.
Philodendron cannifolium ist vielleicht der groesste unter den mir
bekannten Epiphyten der ersten Gruppe. Es stellt eine maechtige, bis 1 m
hohe Rosette dar, deren kurzer und dicker Stamm durch zahlreiche, starke
Wurzeln an den Aesten der Urwaldbaeume befestigt ist. Die Blaetter besitzen
zungenfoermige, von einem dicken Mittelnerv durchzogene Spreiten und
_spindelfoermig angeschwollene_ Stiele. Die Wurzel und der Stamm bieten in
ihrem inneren Bau nichts Bemerkenswerthes; dagegen war ich nicht wenig
erstaunt, als ich bei der Untersuchung der Blaetter fand, dass dieselben
ein durch grosse _luftfuehrende Intercellularraeume bedingtes schwammiges
Gefuege besitzen_ (Taf. 3, Fig.1), wie es vielen Wasserpflanzen zukommt,
bei einem Epiphyt aber gewiss nicht zu erwarten war. Meine erste genauere
Bekanntschaft mit der Pflanze hatte bei trockener Witterung stattgefunden;
als ich dieselbe ein anderes Mal bei Regenwetter untersuchte, _zeigten
sich die grossen Intercellularen, bis auf kleine Luftblasen, von
schleimigem Wasser gefuellt_. Die Pflanze hatte sich, einem ungeheuren
Schwamme gleich, vollgesogen und besass dementsprechend auch ein
auffallend groesseres Gewicht als bei Trockenwetter. Die aufsaugende Kraft
beruht auf der Anwesenheit eines Schleimes in den Intercellularen, der bei
Wassermangel die Waende nur als sehr duenne, kaum sichtbare Schicht
ueberzieht.
Dass das im Blattstiel aufgespeicherte Wasser der Spreite zu Gute kommt,
liess sich experimentell leicht feststellen. Mehrere Blaetter wurden an
ihrer Basis abgeschnitten und unversehrt gelassen, waehrend bei anderen die
Spreite vom Stiel getrennt wurde. Im Anfang des Versuchs (26. Oktober)
waren ueberall Stiel und Mittelnerv prall mit Wasser gefuellt. Drei Tage
spaeter waren die stiellosen Spreiten bereits welk, ihr vorher
was
|