ach unten und ist demnach
einer Hauptwurzel aehnlich. Diese Periode der Entwickelung ist bereits
durch die Differenzirung des Wurzelsystems in Organe der Ernaehrung und
der Befestigung ausgezeichnet, indem der scheinbaren Hauptwurzel und
ihren verticalen Seitenaesten wesentlich die erstere, den horizontal
rings um den Stamm wachsenden Seitenaesten die letztere Function zukommt.
Das aus der Basis des jungen Stammes entspringende System von
Adventivwurzeln will ich das _primaere_ nennen.
Als secundaere Adventivwurzeln bezeichne ich diejenigen, welche, wie
anfangs gezeigt wurde, aus den Zweigen entspringen. Diese Wurzeln werden
weit spaeter als die primaeren angelegt und unterscheiden sich in mancher
Hinsicht von diesen. Sie werden ordnungslos erzeugt und bald zu
Naehrwurzeln, bald zu Haftwurzeln ausgebildet, ohne dass aeussere Factoren
die Bestimmung der Wurzel irgendwie beeinflussen koennten; oft werden
vielmehr am selben Zweige, unter ganz gleichen aeusseren Umstaenden,
beiderlei Wurzeln gebildet. Die Haftwurzeln besitzen ein langsames,
beschraenktes Laengenwachsthum und sehr starken, negativen Helietropismus,
waehrend die Naehrwurzeln schnell eine bedeutende Laenge erreichen und,
ohne je heliotropische Kruemmungen zu zeigen, vertical nach unten
wachsen. Das endliche Resultat haben wir kennen gelernt: Die Haftwurzeln
kommen in Folge ihres negativen Heliotropismus in der Regel mit einem
Aste in Beruehrung und kruemmen sich um denselben um, sterben aber ab,
wenn sie eine gewisse Laenge erreichen, ohne eine Stuetze zu finden. Die
Naehrwurzeln hingegen wachsen bis zum Boden, treiben in denselben
zahlreiche Seitenaeste, wahrend ihr oberirdischer, bisher duenner Theil
allmaehlich die Dicke eines Schifftaues erreicht.
Der ungleichen biologischen Bedeutung der beiden Wurzelformen entsprechen
ganz aehnliche anatomische Unterschiede, wie bei denjenigen der vorhin
beschriebenen Monccotylen. Das Holz besteht in den Naehrwurzeln aus
zahlreichen, weitlumigen Tracheen und schwach verdickten Faserzellen,
waehrend in den Haftwurzeln die Tracheen sehr spaerlich und eng sind, das
zwischenliegende Faserparenchym sehr stark verdickte, sklerotische Waende
besitzt; auch die Elemente des Bastes, speciell die Siebroehren, sind in
den Naehrwurzeln weitlumiger als in den Haftwurzeln.
Die Haftwurzeln besitzen stets, auch wenn sie nicht mit einer Stuetze in
Beruehrung kommen, gleichen Bau. Die N
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