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Tage Anfang August hatte sie von morgens an sehr viel zu tun gehabt. Sie hatte Sehnsucht, sich ins Wasser zu stuerzen, sowie sie Zeit hatte. Zwischen fuenf und sechs liefen sie hinunter, die kleine Nanna und sie. Zuerst waren sie beide zusammen im Badehause; der kleinen Nanna machte es solche Freude, wenn sie mit Marys schoenem Haar zu tun hatte; heute durfte sie es aufloesen. Dann lief sie den Huegel hinauf bis an den grossen Stein, um von dort aus nach beiden Seiten Wache zu halten. Mary mochte nichts anhaben, sondern wollte nach Herzenslust plaetschern und schwimmen. Sie nahm den Weg nach der Insel. Von dort aus konnte sie selbst zu beiden Seiten die Einfahrt und die Wege uebersehen. Alles still, keine Gefahr. Also wieder zurueck. Die See umschmeichelte sie und trug sie, die Sonne spielte auf ihren Armen, die das Wasser teilten; das Land vor ihr lag herbstsatt da mit seinem fetten Heu; Seevoegel schwebten in der Bucht, andere kreischten ueber ihr. "Und mir graute so vor dem Alleinsein--" Als sie ans Ufer kam, mochte sie nicht heraus; sie legte sich auf den Ruecken und ruhte sich aus. Dann ein paar Stoesse und wieder eine Ruhepause. Der Strand war so einladend; sie legte sich in die Sonne. Den Kopf halb auf einem Stein, das Haar herabfliessend. O, wie schoen das war! Aber irgend etwas mahnte sie, aufzusehen. Sie hatte keine Lust dazu. Aber sie musste doch wohl einmal dahin sehen, wo das Maedchen sass. Ach, was kuemmerte sie das! Nanna hielt ja Wache. Aber soviel wurde doch dadurch bewirkt, dass das Wohlbehagen ihr verloren ging; sie machte ein Ende. Als sie aufstand, um auf die Badehaustreppe zuzugehen, gewahrte sie hinter dem grossen Stein--Joergen Thiis im Jagdanzug mit dem Gewehr ueber der Schulter! Das kleine Maedchen stand aufrecht auf dem Stein, ohne sich zu ruehren; sie starrte ihn an, als sei sie festgenagelt. Eine heisse Blutwelle durchflutete Mary--Zorn und Abscheu. War er schamlos? Oder hatte er den Verstand verloren? Aeusserlich tat sie, als habe sie nichts gesehen,--warf sich kopfueber in die See und schwamm auf die Treppe zu, hielt sich ruhig daran fest,--und verschwand. Aber ihr Atem ging heftig; ihr war so heiss, dass sie vergass, sich abzutrocknen, sich anzuziehen. Sie geriet in immer groessere Hitze, schliesslich kochte sie vor Rachsucht und Wut. Der galante Joergen Thiis wagte sie zu beleidigen, wie sie noch nie im Leben beleidigt worden war. Sie schlug sich solange mit diesem sinnlosen,
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