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te diese: "Du weisst, Kind, er beerbt Onkel Klaus?" Als Mary nicht antwortete, wagte sie fortzufahren: "Joergen glaubt, Onkel Klaus wird ihm helfen, wenn er sich verheiratet." Mary ging das zu einem Ohr hinein, zum andern hinaus. Als die Bahn frei war, suchte Mary ihr eigenes Zimmer auf. Sie durchdachte die ganze Szene noch einmal und gluehte vor Aufregung, aber sie war verwundert, dass sie eigentlich nicht erzuernt war. Es war ja doch ganz entsetzlich. Und gerade als sie dachte: "Was jetzt weiter?" klopfte es leise an die Tuer. Sie wurde sehr boese, sie waere am liebsten aufgesprungen und haette die Tuer verschlossen. Aber nach einer Weile sagte sie: "Herein!" Die Tuer oeffnete sich und schloss sich, ohne dass sie aufsah; sie sass in ihrem grossen Stuhl. Leise und demuetig kam er heran und liess sich aufs Knie nieder, indem er das Gesicht in ihre Haende legte. Daran war nichts Abstossendes. Er war tief bewegt. Sie blickte hinunter auf seinen huebschen Kopf mit dem weichen Haar. Sie verweilte bei seinen langen Kuenstlerfingern. Etwas Feines wirkte an ihm versoehnend. Aber diese Sentimentalitaet! "Soll ich abreisen?" war das einzige, was er sagte. Sie zoegerte eine Weile, dann sagte sie: "Ja." Ganz leise. Er liess die Arme sinken, griff nach ihrer rechten Hand und drueckte seine Lippen darauf, lange, aber ehrerbietig. Stand auf und ging. Bei dem Kuss, so ehrerbietig er war, durchrieselte ihren Koerper ein aufregendes Gefuehl. Wie sie es vorhin gehabt hatte, als er sie kuesste und kuesste, dass sie einer Ohnmacht nahe war. Sie blieb verwundert sitzen. Noch lange, nachdem er fort war. Sie dachte wieder ihren Kampf bis ins kleinste durch und zitterte. "Warum bin ich nicht boese auf ihn?" Da klopfte es wieder. Das Maedchen der Frau Dawes fragte an, ob sie nicht herueberkommen wolle. "Du hast ihn abreisen lassen, Kind?" Frau Dawes war mehr als betruebt. Vor Eifer richtete sie sich auf und stuetzte sich auf den einen Arm. Ihre Muetze sass schief auf dem kurzen grauen Haar, der fette Hals war roeter als gewoehnlich, als sei es ihr zu warm. "Warum hast Du ihn abreisen lassen?" wiederholte sie. "Er wollte doch."--"Wie kannst Du das sagen, Kind? Er war doch bei mir und jammerte. Er wollte fuer sein Leben gern hier bleiben! Du hast keinen Begriff davon. Du hast ihn ja immer bloss zurueckgestossen. Und gefoltert." Sie legte sich ganz verzweifelt wieder zurueck. Das Wort "gefoltert" machte fluechtig einen komischen Eindruck; a
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