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en Tagen einmal mit Ihnen sprechen, Fraeulein Roey." Sie sagte es sehr leise und blickte nicht auf. "Heute fuehle ich mich nicht kraeftig genug", fuegte sie hinzu.--"Das sehe ich. Das habe ich auch angenommen. Deshalb habe ich Ihnen etwas mitgebracht, wovon Sie vielleicht Gebrauch machen koennen. Es ist das beste Kraeftigungsmittel, das ich kenne." Nein, wie sympathisch ihr ganzes Wesen Mary beruehrte. Sie dankte ihr herzlich. "Wenn ich etwas gesunder bin, komme ich also."--"Sie sollen mir willkommen sein."--"Ja," sagte Mary erroetend, "es ist Ihnen doch nicht unangenehm, zu mir zu kommen?"--"In Ihr Haus am Markt?" fragte Margrete Roey; sie wurde auch rot.--"In unser Haus am Markt, ja. Aber ich kann wohl gar nicht mehr 'unser' sagen?" Ihr kamen wieder die Traenen. "Wenn Sie mich nur verstaendigen, komme ich hin." Acht Tage spaeter kam sie. In einem wuetenden Novembersturm, wie man ihn schlimmer in jener Gegend nie erlebt hatte. Das Wasser war noch nicht zugefroren, so dass Dampfer verkehren konnten. Aber nur mit Not und Muehe. Und bei der Stadt mussten sie Halt machen. Margrete Roey war hoechlichst erstaunt, als sie an diesem Tage die Nachricht erhielt, sie moege in das Krogsche Haus am Markt kommen. Sie kam in ein warmes behagliches Haus hinein und war doch gewohnt, es ausgestorben mit heruntergelassenen Vorhaengen zu sehen. Sie wurde eine breite, altmodische Treppe hinaufgefuehrt; es war die ganze Stilart der alten Stadthaeuser zu Beginn des vorigen Jahrhunderts. Mary sass in einem roten Boudoir, das seit den Lebzeiten ihrer Mutter unveraendert geblieben war. Sie sass auf dem Sofa unter einem grossen Portraet der Mutter. Als sie aufstand in ihrem schwarzen Kleide, bleich und mit mueden Augen unter dem roten Haar, da erschien sie Margrete Roey wie die Verkoerperung des Schmerzes, die schoenste, die man sich vorstellen konnte. Es lag eine Feiertagsruhe auf ihrem Wesen. Sie sprach so leise, wie der Sturm draussen es irgend gestattete. "Ich fuehle, Sie ehren das Leid eines anderen Menschen. Ich bin auch ueberzeugt, dass Sie verschwiegen sind."--"Das bin ich."--Es dauerte eine Weile, bis Mary sagte: "Was fuer ein Mensch ist Joergen Thiis?"--"Was fuer ein Mensch er ist?" "Aus verschiedenen Gruenden nehme ich an, dass Sie mir das sagen koennen."--"Da muss ich aber erst fragen: sind Sie nicht mit Joergen Thiis verlobt?"--"Nein."--"Man hat es gesagt."--Mary schwieg.--"Ja, sind Sie denn auch nicht mit ihm ve
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