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annehmen, der nicht die rechte Achtung vor mir hat,"--sie fing zu weinen an. Da blieb Franz Roey stehen und blickte, so gut er konnte, unter seiner Kapuze zu ihr auf. "Ich nicht die rechte Achtung vor Ihnen?! Meinen Sie, dann truege ich Sie? Fuer mich sind Sie das Feinste, das Schoenste, was ich kenne. Darum trage ich Sie. Sie moegen getan haben, was Sie wollen--ich weiss, Sie haben es aus dem vornehmsten Gefuehl heraus getan; anders koennen Sie nicht handeln! Sind Sie betrogen, haben Sie sich furchtbar geirrt,--so liebe ich Sie nur noch mehr--jetzt ist es gesagt!--dann sind Sie doch ja auch ungluecklich, meine ich! Dann kann ich Ihnen vielleicht doch irgendetwas sein. Das waere das schoenste, was mir geschehen kann. Ich will Sie verlassen, wenn Sie es absolut wuenschen. Ich will mit Ihnen zum Altar gehen, wenn Sie soviel Zutrauen zu mir haben. Ich will den Schuft totschlagen, wenn Ihnen damit gedient ist. Ich will alles tun, was Sie wollen, wenn Sie nur gluecklich dadurch werden. Denn das ist fuer mich das schoenste." Er hielt inne, fing aber wieder an: "Ich habe nicht geglaubt, dass ein Mensch soviel Qual ertragen kann, wie ich empfunden habe, als ich heute abend hinter Ihnen herging. Hier stuerzt sie sich hinunter, dachte ich. Dann muss ich mich auch hinunterstuerzen. Bei diesem Unwetter bedeutet das sicher fuer uns beide den Tod; aber das hilft nichts. Das war's auch nicht, was mich peinigte. Nein, nur dass Sie so ungluecklich, so verzweifelt waren. Dass Sie sich fuer unwuerdig des Lebens halten konnten. Sie, die um keinen Preis der Welt je etwas Unwuerdiges tun konnte. Nie, niemals bin ich einem Menschen begegnet, dessen ich mir in dieser Beziehung sicherer war. Und doch konnte ich Ihnen das nicht sagen. Und durfte Ihnen nicht helfen. Ich kannte Sie,--ich getraute mich nicht in Ihre Naehe. "Aber nun habe ich Sie doch gerettet. Denn Sie koennen nicht sterben wollen, jetzt, nachdem Sie mich angehoert haben. Oder doch?" Er hatte sie schluchzen hoeren; er hatte gefuehlt, wie sie ihre Arme um seinen Hals schlang, dass sie seine Worte fast erstickte. Jetzt liess er sie langsam zu Boden gleiten. Aber der Arm, den sie ihm um den Hals gelegt hatte, loeste sich nicht. Als sie auf der Erde stand, legte sie auch den andern Arm um seinen Hals und barg leise schluchzend ihr Gesicht an seiner Brust; ihr Herz schlug an seinem den Takt dazu, den raschen Takt der Freude.-- --Oben auf dem Hof hatten sie telephonisch Nachri
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