usammen mit dem Prokuristen und verwaltete
das Vermoegen gemeinsam mit einem Geschaeftsmanne. Nebenbei nahm sie
Unterricht und lernte. Zweimal woechentlich war sie in der Stadt.
So ging es in den November hinein. Da bekam Anders Krog einen Brief aus
Kristiania von einem nahen Verwandten, einem reichen Manne, dessen
einzige Tochter sich soeben verlobt hatte. Er bat, Marit moege doch zu
den Festlichkeiten hinkommen; es sollten in den beiden grossen Familien
deren mehrere stattfinden.
Mary war selbst erstaunt, wie grosse Lust sie ploetzlich bekam. Der alte
Adam war nicht tot. Sie traellerte auf den Fluren und in den Stuben vor
sich hin, waehrend sie ihre Reisevorbereitungen traf; sie sehnte sich
nach einer neuen Umgebung--und nach neuen Huldigungen. Sie suchte
Genugtuung darin! Das musste sie sich selbst zugeben.
Sie war kaum einige Tage dort, als Anders Krog einen Brief bekam, in dem
Marys Lob in den hoechsten Toenen gesungen wurde. Nicht das Brautpaar, sie
sei der Mittelpunkt aller Baelle gewesen; nicht das Brautpaar, sie werde
bevorzugt und gefeiert--in erster Linie von dem Brautpaar selbst. Ihre
einzigartige Schoenheit, ihr vornehmes Wesen, ihre Kenntnisse und ihr
Taktgefuehl wuerden sie ihnen allen unvergesslich machen. Sie moechten sie
so gern noch eine Zeitlang dabehalten.
Anders Krog schickte den Brief zu Frau Dawes hinein mit der Bitte, ihn
bald zurueckzugeben; er wolle ihn noch oft lesen,--
Am Tage darauf war Mary wieder daheim. Sie trat des Morgens still bei
ihrem Vater in die Tuer, und er erschrak, als er sie sah. Sie sei krank
geworden, sagte sie, und das sah man auch deutlich genug. Sie war nicht
nur blass, sie war grau, mit uebernaechtigen Augen und matter Stimme. Sie
gab ihrem Vater einen langen, zaertlichen Kuss, wollte aber den Brief, den
er bekommen hatte, gar nicht sehen und nicht von ihrem Aufenthalt in
Kristiania reden. Jetzt erst auf ein paar Minuten zu Frau Dawes, dann zu
Bett und ausruhen.
Sie blieb kaum eine halbe Minute bei Frau Dawes, die sie in grosser
Besorgnis zurueckliess.
Mary schlief den ganzen Tag, ass zu Abend eine Kleinigkeit und schlief
wieder die ganze Nacht.
Als sie aufstand, sah sie aus wie immer, war frisch und wach. Der
Prokurist, der Gaertner und die Haushaelterin kamen zu ihr und legten
Rechenschaft ab, und sie machte einen Rundgang durch das Haus. Dann kam
sie laechelnd nach oben zu ihrem Vater, der sehr gluecklich war, als er
sie wieder so vor sich sah.
Sie
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