etzlich lustig auf seinen Kameraden und nahm das Spiel wieder auf,
als sei nichts geschehen.
Mary stand und zog eine Lehre daraus. Es war gerade an dem John
Ericson-Denkmal, wo dies geschah. Sie blickte zu dem Kunstwerk auf; sie
schaute in John Ericsons grosse, gute, nachdenkliche Augen, bis ihre
eigenen sich mit Traenen fuellten. Sie war so ungluecklich.
Waehrenddessen plagte sich Joergen mit dem Hunde. Sein Erziehungsprinzip
war, dass der Hund nie im Streit mit seinem Herrn seinen Willen bekam.
"Komm her, Du kleiner Rumtreiber", sagte er schmeichelnd. Der Hund war
ganz verdutzt. Er hielt mitten im Spielen inne. "Na, so komm doch,
Freundchen!" Er sprang mit ein paar lustigen Saetzen auf ihn zu, er
dachte an gute, gemuetliche Stunden; vielleicht war dies so eine? Aber
woran es nun lag,--ihm stiegen Zweifel auf, er warf sich herum und
waelzte sich bald wieder mit seinem schmutzigen Freunde auf der Strasse.
Die Voruebergehenden standen still; sie hatten ihren Spass an dem
Ungehorsam des Hundes. Das reizte Joergen. Mary fuehlte es, und sie wollte
dem Hunde helfen; sie stand hinter Joergen und sagte leise auf
franzoesisch: "Es ist nicht recht, ihn erst zu locken und dann zu
schlagen." Aber da wurde Joergen noch eigensinniger. "Davon verstehst Du
nichts", antwortete er auch auf franzoesisch und lockte den Hund wieder.
Mit der unueberlegten Leichtglaeubigkeit, die freundlichen kleinen Hunden
eigen ist, hielt der Hund im Spiel inne und sah nach ihm hin. Den Stock
hinter sich, kam Joergen auf ihn zu und lockte ihn. Er war wuetend ueber
das Lachen der andern, versteckte seine Wut aber hinter sanften Worten.
"Komm doch, Freundchen!"
"Trau' ihm nicht!" rief ein englischer Matrose; aber es war zu spaet.
Joergen hatte ihn schon an dem einen langen Ohr gepackt. Der Hund heulte
auf, Joergen musste ihn gekniffen haben. Mary rief auf franzoesisch:
"Schlag ihn nicht!" Aber Joergen schlug ihn trotzdem. Nicht sehr hart,
aber der Hund heulte fuerchterlich; er hatte solche Angst. Joergen schlug
ihn wieder; auch jetzt nicht hart, mehr um die ganze Gesellschaft zu
aergern. Der Hund schrie so gottsjaemmerlich, dass Mary nicht hinsehen
konnte. Sie blickte hinauf in John Ericsons gute, grosse Augen und sagte:
"Mit diesen Schlag hast Du mich von Dir getrennt, Joergen!"
Im Nu liess er den Hund los und richtete sich auf. Er sah ihre flammenden
Augen, das weisse Gesicht und die schlanke, stolz aufgerichtete Gestalt.
Ueber ihr John Ericsons
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