iche Stimme erhob sich in seinem Innern, die fluesterte,
es sei nur Schein, dass Gretes Tod, das Zerwuerfnis mit Tressens, der
Fortgang Hederichs, die Krankheit Streckwitz's ihm foerderlich werden
wuerden. Freilich schoben seine Hoffnungen solchen Gedanken rasch wieder
beiseite. Was konnte ihm anderes aus alle dem entstehen, als die
Erfuellung seiner Wuensche? Und das Gute ueben, war langweilig und oede,
und durch die Entaeusserung seines Ichs ward der Mensch nichts weiter, als
der Sklave seiner Umgebung. Er aber wollte nicht nur herrschen und
befehlen, sondern auch besitzen. Und das war nicht zu erreichen, wenn er
sich moralisierend in Sack und Asche huellte.--
* * * * *
Am Abend dieses Tages sass Hederich bei Tressens im Wohnzimmer. Er war
gekommen, um Abschied zu nehmen; am naechsten Vormittag wollte er das Gut
verlassen, unterwegs auf Falsterhof vorgucken und sich dann nach
Elsterhausen begeben.
Der Rest der Ruhe, die ihnen noch geblieben war, wurde Tressens durch
diese Nachricht genommen. Mit Hederichs Fortgang verloren sie den
letzten Halt, und nun war es auch fuer sie nicht mehr zweifelhaft, dass
sie Holzwerder aufgeben muessten. In diesen Trauertagen hatten sie einen
Entschluss ueberhaupt nicht fassen koennen. Bei ihren Ueberlegungen sprach
bald alles fuer ihren Fortzug, und bald wieder alles dagegen. Was sollte
aus dem Kinde werden, dem lebendigen Andenken an die Tochter? Wenn sie
blieben, wuerde die Grossmutter in seinem Anblick wenigstens Trost und
eine Ablenkung von der Trauer finden, und sie behaupteten auch eher ihre
zweifellos gefaehrdeten Rechte. Es stand ja alles fuer sie in Frage. Aber
dann draengte es sich ihnen wieder auf, dass es doch unmoeglich sei, mit
einem solchen Menschen, einem Faelscher, ferner unter einem Dache zu
wohnen. Ihnen graute beiden bei seinem Anblick, und es war ihr
sehnlicher Wunsch, nie wieder mit ihm in Beruehrung zu gelangen.
Herr von Tressen wollte vor einem entscheidenden Schritt nach
Elsterhausen fahren, um mit dem Rechtsanwalt zu sprechen, aber bisher
hatte ihn sein Leiden noch immer daran verhindert. So schuf die Lage
Unschluessigkeit und Zweifel, und nicht nur das furchtbare Ereignis, der
jaeh eingetretene Tod Gretes, machte ihre Herzen krank, sondern auch die
Zukunft lastete mit ihren furchtbaren Sorgen auf ihnen.
"Drum und dran, machen Sie sich auf das Schlimmste gefasst, gnaedige
Frau!" erklaerte Hederich, nachdem er Bericht uebe
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