lden habe, und er platzte denn auch gleich damit
heraus.
Er wusste, dass Brecken bei Brix gewesen, und dass dieser jede Intervention
eben so entschieden abgelehnt hatte wie Frau Hoeppner. Jedes Wort, das
letztere Tankred entgegengeschleudert, hatte er in der Erinnerung und
gab es--ein Labsal fuer sich selbst--wieder. Endlich wusste er auch, dass
Brecken spaeter noch im Krug gewesen war und dort geaeussert hatte, dass er
sich gleich wieder nach dem Sueden begeben wolle.
"Was soll er denn auch hier thun?" schloss Hederich eben so ueberzeugt wie
vergnuegt und rieb sich die Haende. "Drum und dran--es war ein grossartiger
Gedanke von Ihnen, gnaedige Frau, den Spiess umzukehren und hier
einzuziehen. Wir sehen es ja jetzt. Er ist voellig entwaffnet und bittet
um gut Wetter. Aber nicht wahr, Sie lassen sich auf nichts, auf gar
nichts ein? Jetzt nur nicht noch einmal weich werden, gnaedige Frau!"
"Sie kennen mich nicht, lieber Hederich, wenn Sie glauben, ich koennte
gutwillig diesem Menschen jemals wieder die Hand bieten. Uebrigens moechte
ich Theonie gleich benachrichtigen. Sie will reisen, vorzugsweise um
ihrem Vetter unter allen Umstaenden aus dem Wege zu gehen. Vielleicht
aendert sie nun ihren Entschluss. Wie waer's, lieber Hederich, wenn Sie auf
der Ruecktour einen Augenblick bei ihr vorspraechen und ihr Mitteilung
machten? Die Neuigkeiten wuerden sie auch um unseretwillen angenehm
beruehren, ich weiss es!"
Diesem Ersuchen stimmte Hederich bereitwillig zu; nach eingenommenem
Fruehstueck nahm er von den Herrschaften Abschied und ritt nach
Falsterhof.
Wie immer oeffnete stumm, ernst und gelassen der alte Frege die Thuer, wie
immer bellte in dem dumpfhallenden Flur der bald sich wieder freundlich
anschmiegende Hund, und wie immer erschien Theonie mit ihren ruhigen
Bewegungen und ihrem ernsten Antlitz und reichte Hederich die Hand. Es
draengte sich dem Besucher unwillkuerlich die Frage auf, wie die Menschen
es in ihrer abgeschlossenen Einsamkeit aushielten, womit sie den Tag
ausfuellten, wie sie Herz und Sinne naehrten. Alles war so freudeleer, so
eintoenig, duester und bedrueckend.--
Hederichs Bericht nahm Theonie mit grosser Spannung und sichtlicher
Befriedigung entgegen. Sie hatte sich um Tressens sehr gesorgt, starke
Konflikte, gar Gewaltakte erwartet, und nun war alles weit ueber die
guenstigste Voraussetzung verlaufen. Sie wurde auch wirklich schwankend,
ob sie reisen solle, und aeusserte sich in diesem Sinne
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