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t dem kleinen Tankred in ihrer Kate zu besuchen und so Frau von Tressen Gelegenheit zu geben, ihr Enkelkind zu sehen. Es vollzog sich auch alles nach Abrede. Frau von Tressen erhielt frueh morgens einen Brief von der Alten, in dem diese meldete, dass 'die vom Schloss' am Nachmittag nicht anwesend sei, und dass das Maedchen zugesagt habe, den 'kleinen Herrn' zu ihr zu bringen. Waehrend Frau von Tressen, in ihren Mantel gehuellt, dahinfuhr, kamen ihr beim Anblick der Landschaft, bei dem Wiedersehen der vielen, ihr seit der Jugend vertrauten Einzelheiten so wehmuetige Gedanken, auch die Erinnerung an Grete ward so lebendig in ihr wach, dass ihre Augen sich wiederholt mit Thraenen fuellten. Wo war das Glueck von Holzwerder geblieben? Es gab keine Grete mehr; sie, die Mutter, musste sich versteckt ihrem frueheren Eigentum naehern und, statt im eigenen Fuhrwerk dahin zu fahren, ein fremdes Gefaehrt benutzen, das zu bezahlen ihr in ihrer gegenwaertigen Lage schon ein Opfer auferlegte. Mit Beginn des Jahres stand sie mit ihrem Manne thatsaechlich dem Nichts gegenueber, und so sehr sich ihr Inneres dagegen auflehnte, sie musste jetzt Huelfe bei Freunden suchen. Es lag auch in ihrer Absicht, nachdem sie den kleinen Tankred wiedergesehen, Theonie auf Falsterhof aufzusuchen und sich ihr rueckhaltlos anzuvertrauen. Eine Summe fuer den Unterhalt des naechsten halben Jahres wollte sie von ihr erbitten. Dann endlich wuerde doch der Prozess, und, wie sie annahm, zu ihren Gunsten entschieden sein. Als sie an Falsterhof vorueberkam, forschte sie gespannt hinueber. In der breiten Kastanienallee lag so tiefer Schnee, als sei seit Monaten kein Wagen dort gefahren, und kein Fussgaenger gegangen. Einsam und abgestorben stieg das Herrenhaus aus der weissen Schneeflaeche ueber den kahlen Baeumen empor. Nirgends ein menschliches Wesen, und selbst aus den dicht umschneiten Schornsteinen draengte sich nicht einmal ein Leben verratendes Rauchwoelkchen. Es war richtig--die Betrachtung kam der Frau--dass nicht Geld und Besitz das Glueck bedingte. Theonie war die reichste Frau der Umgegend, jede Laune vermochte sie zu befriedigen; sie konnte Feste geben, die Fuersten beschaemten, und ihr Haus zu einem Sammelplatz auserlesener Geister machen. Aber alles das hatte keinen Reiz fuer sie. Ihr Herz trug zu viel blutende Wunden. Wenn sie den Mann ihrer Wahl haette auferwecken koennen aus seinem Grabe, sie wuerde alles dafuer hingegeben haben. Un
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