d wie haeufig Vergleiche Lichter in sich schliessen, aus denen sich eine
leuchtende Hoffnungssonne entwickelt, so war's auch in diesem Falle.
Ploetzlich kam's ueber die Frau mit Sicherheit, dass sie doch noch einmal
wieder auf Holzwerder herrschen, dass sie neben ihrem Enkel stehen und
sich nochmals das Glueck des Lebens zurueckerobern werde.
Aber freilich, vorlaeufig fuhr sie im verdeckten Wagen, bekannten
Gesichtern vorsichtig ausweichend, wie ein Dieb ihrer einstigen
Besitzung zu und musste schon froh sein, wenn sie von ihrem Enkelkinde
einen kurzen Blick erhaschen, es einmal zaertlich in ihre Arme schliessen
durfte.
Als Frau von Tressen in die Naehe der Wohnung der alten Hanne gelangt
war, liess sie den Wagen seitab vom Wege halten und begab sich zu Fuss in
die Kate. Es war ihr sehr auffallend, dass ihr auf ihr Klopfen nicht
gleich aufgethan wurde, und ihre Unruhe verstaerkte sich, als sie beim
Betreten des Wohngemaches niemanden anwesend fand.
Waehrend sie noch unschluessig dastand, kam die alte Hanne, eine kleine
korpulente Person mit watschelnden Bewegungen, atemlos angelaufen. Schon
aus der Ferne winkte sie mit Verzeihung erbittenden Gesten, und als sie,
naeher gekommen, Worte fand, erklaerte sie, dass der schon seit einiger
Zeit kraenkelnde Kleine in der Nacht sehr unwohl geworden sei, dass die
Magd nicht wage, ihn in der Kaelte nach der Kate zu bringen, und nichts
anderes uebrig bleibe, als dass sich die gnaedige Frau ins Schloss bemuehe.
Freilich sei das--sie muesse selbst ihr Bedenken aeussern--sehr gefaehrlich.
Man werde die gnaedige Frau sehen, ihre Anwesenheit werde sicher Herrn
von Brecken hinterbracht werden, und allen beteiligten Boeses daraus
erwachsen. Der Herr kenne ja keine Ruecksicht, sobald man sich ihm nicht
bedingungslos fuege. Aber trotzdem solle die gnaedige Frau selbst
entscheiden.
Frau von Tressen geriet in eine gewaltige Erregung; neben der
Enttaeuschung drang die Sorge um den Kleinen auf sie ein. Sie fragte, was
ihm fehle, und als Hanne keine Antwort zu geben imstande war oder
absichtlich auswich, stiegen noch ihre Angst und Besorgnis.
Aber jaehlings entwickelte sich in ihr ein verzweifelter Entschluss. Sie
wollte das Kind, wenn sein Zustand die Fahrt erlaubte, mit sich nehmen,
es mochte daraus entstehen, was wollte!
So gab sie sich denn aeusserlich ein ruhiges Ansehen und befahl Hanne, dass
sie, um jeglichem Gerede auszuweichen, ihr nicht folgen solle; sie wolle
sich vielmehr
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