n Ende mache, kurz mit der Weiberwirtschaft oben und
unten gruendlich aufraeume. Ihr sollt mich jetzt von einer anderen Seite
kennen lernen.--Nun, hoerst Du nicht? Marsch, vorwaerts, oder--"
Und als Grete nicht that, was er wollte, vielmehr furchtlos ihm Trotz
bot, ergriff er sie und schleuderte sie gegen die Thuer. Und nun ertoente
ein furchtbarer, markerschuetternder Aufschrei--und dann folgte etwas,
das allen Plaenen und Reisegedanken fuer jetzt und immer ein Ende machte.
* * * * *
Drei Tage spaeter war's. Ein neues lebendes Wesen und--eine Tote.
Indem die Frau ihrem Kinde ein zu fruehes Dasein gegeben, hatte sie ihr
eigenes eingebuesst, und unversoehnt mit dem Manne, dem sie einst in der
Leidenschaft der Sinne und unter den Einwirkungen ihrer berechnenden
Natur die Hand gereicht, war sie nach furchtbaren Leiden und Kaempfen
dahin gegangen, wo es kein Erwachen mehr giebt.
Grauen, Schrecken und Entsetzen durchwehte die Raeume, die Dienstboten
schlichen aengstlich fluesternd einher, und Frau von Tressen, die keinen
Augenblick von dem Krankenlager ihrer Tochter gewichen war, schien wie
vernichtet.
Sie schleppte sich treppauf treppab, um entweder oben nach ihrem mit
gichtischen Schmerzen behafteten Mann zu sehen oder unten sich um das
kleine Wesen zu kuemmern.
Und wenn sie dann mit ihrem Blick das starre Antlitz der Toten streifte
oder Brecken nicht ausweichen konnte, der ihr begegnete, als ob sie Luft
sei, aber an das Totenbett der von ihm Gemordeten mit heuchlerischer
Miene herantrat, dann ergriff sie ein so wahnsinniger Schmerz, und die
Leidenschaften regten sich in ihr mit solcher Gewalt, dass sie wie
zerschmettert zusammensank und in Angst, Kummer und Empoerung aufschrie.
Und Gedanken kamen und loesten sich ab, und ihre Seele weinte.
Nein! Es war nicht moeglich! Ihr Kind konnte nicht tot sein, es durfte
nicht Wahrheit sein. Die Qual, der Lebensjammer waren zu fuerchterlich.
Jetzt erst fuehlte sie, wie grenzenlos sie ihre Grete geliebt hatte, aber
auch mit welcher Blindheit sie geschlagen gewesen, dass sie einer
Verbindung ihrer Tochter mit Brecken Vorschub geleistet hatte.
Ohne jegliche Empfindung war dieser Mensch. Sie sah's ihm an, dass er
nicht erwarten konnte, dass die Leiche aus dem Hause kam, dass das
'Gejammer' ein Ende nahm, dass er ganz allein Herr wurde im Hause und sie
verjagen konnte fuer immer. Und sein Gehirn arbeitete in der Ueberlegung,
welchen Nutze
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