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ung. Denken Sie, trotzdem auch Sie von der Wirkung meines Thuns betroffen werden, ich bitte, nicht allzu strenge ueber mich. Ich vermochte nicht anders zu handeln, und nicht ich, sondern lediglich mein Verwandter traegt die Schuld an diesem Ergebnis. Die Ihrige Theonie Cromwell geb. von Brecken.'-- Zunaechst begab sich Grete nach dem voelligen Bruch mit ihrem Manne auf ihr Schlafzimmer und suchte die Einsamkeit. Sie warf sich in einen Sessel und starrte vor sich hin. Wozu befand sie sich ueberhaupt auf der Welt? Welchen Zweck hatten Leben und Dasein? Waren das Weltall, die Erde, alle Geschoepfe, die darauf wohnten, nur durch einen Zufall entstanden? Und wenn nicht, wenn ein umfassender Geist das alles geschaffen, welche Absicht verfolgte er mit dem Ganzen und mit der einzelnen Kreatur? Fragen, auf die es keine Antwort gab, die zu stellen auch muessig war, deren Unloesbarkeit aber die Qual und den Lebensueberdruss, der Grete erfasst hatte, erhoehten. Und doch gingen allmaehlich ihre Gedanken wieder zurueck auf das, was greifbar war, auf das, mit dem sie sich nun einmal abgefunden hatte, und an die Stelle dieser gaenzlichen Oede ihres Innern trat--wie umgekehrt dem Gluecksrausch die Ernuechterung zu folgen pflegt--ein Gefuehl von Sehnsucht und Hoffnung, eine Weichheit der Seele. Aber auch eine gewisse Kraft bemaechtigte sich ihrer. War denn schon alles verloren, hatte sie ein Recht gehabt, so voellig zu verzweifeln, selbst ihr Bild im Spiegel mit Abscheu zu betrachten? Nein! Und nicht zu untersuchen galt es, wer schuld sei, dass ihr Herz sproeder als dasjenige anderer war, dass ihr Ich sich vordraengte, sondern die Harmonie ihres Innern zurueck zu gewinnen, gluecklich zu sein, darauf kam es an! Und um gluecklich zu sein, musste man andere gluecklich machen, das hatte sie als notwendig erkannt aus dem Zerwuerfnis mit ihrer Mutter, deren Leid und Kummer auch sie elend machte. Und ferner: Nichts war verderblicher, als vor dem Unglueck den Nacken zu beugen. Ein Vers fiel ihr ein, den sie einst gelesen, der sich ihrem Gedaechtnis eingepraegt hatte: Feiger Gedanken Baengliches Schwanken, Aengstliches Zagen, Weibisches Klagen Wendet kein Elend, macht dich nicht frei. Allen Gewalten Zum Trotz sich erhalten, Nimmer sich beugen, Kraeftig sich zeigen. Rufet die Arme der Goetter herbei! Ja, das war das Richtige! Und zweierlei wollte sie: zunaechst zu ihrer Mutter gehen und versu
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