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rholt hatte unterbrechen wollen, die ihm nichts, gar nichts mehr glaubte, vielmehr wusste, dass er durch sein Komoedienspiel nur Verlorenes noch einmal wieder zu retten versuchen wolle, riss sich, als er zuletzt ihre Kleider umfasste, von ihm los, warf den Kopf zurueck und rief, mit ausgestreckten Haenden ihn abwehrend: "O Natter, Schlange, weiche von mir. Es giebt, glaube ich, nichts in der Welt, worin die Natur so viel Gemeines zusammenmischte, wie in Dir. Wenn ich ueberdenke, was ich je hoerte oder las ueber die Schlechtigkeit menschlicher Kreaturen, so entrollte sich doch nie vor meinen Augen ein solches Bild. Luege, Verstellung, Feigheit, Gemeinheit, Habsucht und Geiz begegnen sich, sie alle reichen sich die Haende in Dir. Deine Seele ist keiner vornehmen Regung faehig, sie ist niedertraechtig und schmutzig; wo anderen das Herz sitzt, hockt bei Dir die grauenhafteste Eigenliebe, und Deine gemeinen Leidenschaften sind so stark entwickelt, dass nur die Gelegenheit zum Verbrechen fehlt, um sie ans Licht zu foerdern. Und ich glaubte noch an Dich, wollte an Dich glauben! Aber diese Wiederholung--Du drohst mir, Du beschimpfst das Andenken meiner Mutter, Du spielst eben eine ueber alle massen ekelhafte Komoedie--hat alles fuer immer in mir getoetet. Ich wiederhole: zerrissen ist jedes Band zwischen uns fuer alle Zeiten. Und nun gehe! Ich will um Deiner selbst willen hoffen, dass diese neue Erfahrung Dir eine Lehre sein mag. Es ist ein schwerer Irrtum zu glauben, man koenne in der Welt Niedertraechtigkeit an die Stelle von Tugend setzen. Auch fuer Dich werden Stunden kommen, wo Du nach Gott und nach denen schreist, die es gut mit Dir meinten. Ja, fletsche nur die Zaehne und spotte meiner Moralpredigt. Es giebt einen Himmel und eine Gerechtigkeit, und Dich wird das Schicksal richten, wenn Du nicht bald und voellig umkehrst!"-- Nach diesen Worten verliess Theonie, den zu wiederholten malen wie ein Wahnsinniger gegen sie auftrotzenden Mann stolz und furchtlos abwehrend, das Zimmer. Als Tankred den Weg nach Elsterhausen zuruecknahm, beschaeftigte ihn die eben gehabte Unterredung. Alles, alles war nun dahin! Nur die Moeglichkeit, dass Theonie sterben, und dass er dadurch dermaleinst noch in den Besitz des Gutes gelangen konnte, blieb zurueck. Aber sie konnte ja steinalt werden, und er konnte vor ihr dahingehen! Was war nicht alles denkbar!?---- Und was sollte er Grete berichten? Dass ein unheilbares Zerwuerfnis zwische
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