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, dass in den Zeiten seiner Abwesenheit die Wirthschaft bedeutende Fortschritte gemacht und das Besitzthum einen erhoehten Werth erhalten habe. Abends hatte er sich dann zu seiner Mutter und den alten Bauern hingesetzt und ihnen, die nicht muede wurden, zuzuhoeren, immer von Neuem von dem Leben in Frankreich erzaehlt--von dem Leben der Offiziere in Paris, wo er einige Male gewesen war, von dem Leben auf dem Lande, von den franzoesischen Soldaten, von der franzoesischen Feldwirthschaft. Und immer hatte er bei diesen Erzaehlungen den einen Punkt umgangen, der sein Herz erfuellte, der die Neugier seiner Mutter erregte und von dem sein Oheim in seinem einfachen practischen Sinn nicht das Geringste bemerkte. Dennoch beschaeftigte gerade dieser Punkt den jungen Mann auf das Lebhafteste und versetzte sein ganzes inneres Wesen in eine peinliche und schwankende Unruhe. Er hatte sich gleich am Tage nach seiner Ankunft unter dem Vorwande sich nach Mittag auszuruhen, in seinem Zimmer eingeschlossen und mit grosser Muehe einen nicht immer ganz orthographisch gehaltenen Brief an Fraeulein Luise Challier geschrieben, um ihr seine glueckliche Ankunft in der Heimath anzuzeigen und ihr zu sagen, dass er mit aller Liebe seines Herzens ihrer gedaechte und mit heisser Sehnsucht den Tag erwarte, an welchem er nach Ordnung seiner Angelegenheiten zu ihr zurueckkehren wuerde. Konnte er sich auch ganz gelaeufig muendlich in franzoesischer Sprache ausdruecken, so fand er seinen Brief, als er ihn geschrieben hatte, dennoch sehr ungenuegend, sehr kalt und steif, indess er hoffte, dass seine Geliebte zwischen den Zeilen das Alles lesen wuerde, was der Mangel an Gewandtheit des Ausdrucks ihn zu sagen verhinderte. Er hatte diese Hoffnung in einem Postscriptum ausgesprochen, dann seinen Brief sorgfaeltig verschlossen und sich am Abend mit einiger Muehe von seinem Oheim und seiner Mutter entfernt, um den Brief in den Kasten der Landpostexpedition zu werfen, welcher sich an dem Hause des Gewuerzkraemers des Dorfes befand, wobei er zu seinem Verdruss von mehreren Bekannten aufgehalten und beobachtet wurde. Von einem Tage zum andern hatte er sich dann vorgenommen, ueber seine Liebe und seine Zukunft zunaechst mit seiner Mutter und dann mit seinem Oheim zu sprechen. Indess immer wieder war er nicht dazu gekommen, immer wieder waren die Worte auf seinen Lippen stecken geblieben, obgleich er doch sonst nicht zu denen gehoerte, welche sich scheuen, das
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