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Lande herum reisen wollte. Was war aus ihr geworden? Was war los mit ihr? Sobald sie den Doktor gefunden hatte, eilte sie zum Vater zurueck. Da war er ausgezogen, und Joergen war fort. Frau Dawes aber sass am Kopfende des Bettes auf einem Stuhl mit einem Brief in der Hand, grenzenlos ungluecklich. Kaum gewahrte sie Mary, so reichte sie ihr den Brief, ohne die Blicke von dem Kranken zu wenden. Der Brief war aus Amerika von einem Mary unbekannten Mann, der ihnen mitteilte, dass Bruder Hans ihr und sein Vermoegen verloren habe. Er selbst sei schwachsinnig, sei es sicher schon lange gewesen. Mary war es bekannt, dass es in der maennlichen Linie der Familie Krog nichts Aussergewoehnliches war, wenn alte Leute geistesschwach wurden. Aber sie war erschrocken, dass ihr Vater keine Kontrolle geuebt hatte! Auch das war ein bedenkliches Zeichen. Ihr Vater musste mit diesem Brief auf dem Wege zu Frau Dawes gewesen sein, als ihn der Schlag geruehrt hatte. Die Tuer war naemlich geoeffnet, und er lag dicht daneben. Mary las den Brief zweimal und wandte sich an Frau Dawes, die sass und weinte. "Ja, ja, Tante Eva,--das muss getragen werden."--"Getragen werden? Getragen werden? Was meinst Du? Das Geld? Das lumpige Geld! Aber Dein Vater! Dieser herrliche Mensch, mein bester Freund!" Sie blickte unverwandt auf seine geschlossenen Augen und weinte unaufhoerlich, waehrend sie ihm die zaertlichsten Namen gab, die hoechsten Lobesworte, aber auf englisch. In der fremden Sprache fielen die Worte wie aus einer fernen Zeit ueber ihn; Mary lag auf den Knien daneben und las sie auf. Sie brachten von jedem Tage in dem Zusammenleben der beiden Alten die Entbehrungen, den Dank,--einen Niederschlag dessen, was sie an guten Worten, an freundlichen Blicken, an Gaben und Nachsicht empfangen hatte. Es kam so reich und so warm heraus mit der freudigen Kraft des guten Gewissens; denn Frau Dawes hatte versucht, ihm alles zu sein, so weit es in ihren Kraeften stand. So goldene Worte jetzt ueber Marys Haupt ihm zu Ehren ausgeschuettet wurden, sie selbst machten sie arm. Denn sie war ihm so wenig gewesen. Oh, wie sie es bereute, wie verzweifelt sie war. Joergen Thiis erschien draussen auf dem Gange, gerade als sie aufstand. Sie bueckte sich nach dem Brief und wollte ihm das Papier geben, als Frau Dawes, die ihn auch gewahrte, ihn bat, sie in ihr Zimmer zu fuehren; sie muesse auch zu Bett. "Gott weiss, wann ich wieder aufstehe! Wenn es mit ihm zu Ende
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