r stemmen zu koennen.--"Ja, Sie
haben es gut; Sie amuesieren sich bloss!" Vielleicht wollte er das wieder
gutmachen. Er sagte: "Ich habe nie ein schoeneres Paar gesehen!"
Joergen lachte, wurde aber rot bis an die Schlaefen. Mary sass unbeweglich;
es beruehrte sie nicht.
Joergen begleitete sie zurueck nach dem Krogschen Haus am Markt, das dicht
daneben lag. Er sagte unterwegs kein Wort und verabschiedete sich
fluechtig. Spaeter kam Nachricht von ihm, er muesse bis zum Abend in der
Stadt bleiben; dann fahre er mit seinem Rade nach Krogskog hinaus. Das
war gegen die Verabredung; aber sie fuhr heim.
Auf der Dampferfahrt nach Hause nahm sie den Gedanken auf: Joergen Thiis
und sie ein Paar? Nein! Das war ihr noch nie in den Sinn gekommen. Er
war ein schoener eleganter Kerl, ein tadelloser Kavalier, ein wirklicher
Kuenstler auf dem Klavier. Ueber seinen hellen Kopf und seinen Takt war
nur eine Meinung. Selbst das, was sie frueher so abgestossen hatte, seine
Genusssucht, die in Blick und Mienen auftauchen und ihnen dies
Verzehrende geben konnte, von dem sie sich abwandte ... vielleicht war
von dieser Grundlage aus das andere kultiviert worden? Das Gefuehl fuer
das Vollkommene in Kunst, Disziplin und Sprache? Aber doch blieb da
etwas Unaufgeklaertes. Es war ihr gleichgueltig, was es war; denn sie warf
all diese Betrachtungen ueber Bord. Es ging sie nichts an.
Sie hatte eine Bauernfrau gesehen, die in ihrer Jugend bei ihnen gedient
hatte; zu der setzte sie sich. Die Frau freute sich: "Na, wie geht es
Ihrem Vater? Jetzt bin ich so alt geworden; aber ich sage, soviele ich
kennen gelernt habe,--einen netteren Mann als Ihren Vater habe ich nie
getroffen. Er ist und bleibt der Beste."
Das kam so unerwartet und so warm heraus, dass es Mary ruehrte. Die Frau
erzaehlte dann eine Geschichte nach der anderen von der Guete ihres Vaters
und von seinem ruecksichtsvollen Wesen. Sie hatte solange zu erzaehlen,
bis sie da waren. Zuerst dachte Mary, etwas Schoeneres sei ihr lange
nicht widerfahren. Aber dann wurde ihr bange. Sie hatte fast vergessen,
wie sehr sie selbst ihn liebte, hatte sich abgewoehnt, ihm das zu zeigen.
Warum? Warum war sie von soviel anderem in Anspruch genommen und nicht
von ihm, der der Liebste und Beste von allen war?
Sie lief eilig nach dem Hause hinauf. Obwohl der Vater kraenklich war,
war sie in letzter Zeit fast nie bei ihm gewesen.
Als sie naeher kam, sah sie Joergens Rad an der Treppe stehen und hoerte
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