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n Neides aeusserte. Salome, ein Maedchen mittlerer Groesse von kaum zwanzig Lenzen, war soeben in den fuer die Frauen reservierten Raum getreten; laechelnd begruesste sie die Damen, nickte den Maedchen zu und schritt langsam zur Buergermeisterin, die sich ob der Pracht solcher Kleidung nicht zu fassen wusste, wiewohl sie wahrlich weiss, dass Salome ueber Prachtgewaender dank der Freigebigkeit des Vaters zu verfuegen hat. Ein bezaubernder Liebreiz ist ueber das runde Madonnenantlitz des Maedchens ausgegossen, der schlanke Wuchs weist das herrlichste Ebenmass auf mit einer Fuelle reizendster Formen, die ein Maennerauge in hellstes Entzuecken versetzen muss. Blendend weiss die reine Stirne, von blonden Loeckchen umrahmt, die Zaehnchen schimmernd gleich Perlen, das goldige Haar aufleuchtend im Licht der vielen Kerzen, Kinderaugen lieb und rein, rundes Kinn, ein Wesen so sanft, unschuldsvoll und lockend, und dennoch bescheidener Art, die es vermeidet, das eigene schoene Ich irgendwie in den Vordergrund zu draengen. Ein leises Rot liegt wie angehaucht auf Salomes zarten Wangen, ein Laecheln inneren Triumphes auf den leicht geoeffneten Lippen. Fuerstlich muss die Erscheinung des Maedchens genannt werden im weiten blauen, mit Noerzpelz gefuetterten Atlasrock, besetzt mit goldenen und silbernen Schnueren, um den Hals eine vierfache Perlenkette, am Halsausschnitt die steife Spitzenkrause, die Aermel verbraemt mit golddurchwirktem Tuch. "Gott zum Gruss, liebwerte Muhme!" lispelte Salome und erwies der Buergermeisterin gebuehrende Reverenz. Frau Alt brachte den Mund nicht zu vor Ueberraschung und musste erst verschnaufen, bis sie zu stammeln vermochte: "Salome! Wie eine Fuerstin siehst du aus! Gott straf' mich peinlich, so dein Rock nicht die fuenfhundert Lot Perlen hat und in die tausend Thaler kostet!" "Gefaellt Euch das Kleid nicht? Das thaet' mich schmerzen, der gute Vater ist zufrieden, und das macht mich immer gluecklich!" "Schon, gewiss auch! Aber Perlen, so viel Perlen fuer eine junge Maid! Das ist zu viel des Guten, Kind! Und Perlen bringen dereinst Zaehren, das hat mein Ahnl schon gesagt!" "Des will ich warten, Muhme!" lachte silberhell die schoene Salome, "ich habe Zeit und fuerchte mich nicht davor. Doch wenn Ihr verlaubet, will die anderen Frauen ich begruessen!" Indes Salome einer Fuerstin gleich und doch buergerlich bescheiden den Frauen zuschritt, ward es immer lauter am Schenktisch drueben, wo der ha
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