her Weise auch in der einsamen Burg
Hohenwerfen abzuhalten war. Zwei der Kaemmerer waren mit, ebenso einige
der Edelknaben, der Stebelmeister und ein ziemlich zahlreiches Gefolge
zur Betreuung von Kueche, Keller und Marstall. Im Bankettsaal harrte der
hagere Pfarrer, welchem der gleichfalls zu Tisch befohlene Hofmarschalk
und Chef der fuerstlichen Hofhaltung Gesellschaft leistete, bis das
Zeichen der Ankunft des Fuersten gegeben wurde.
Zwei Edelknaben, ein Fourier, der Kaemmerer vom Dienst und der
Stebelmeister schritten feierlich herein, ihnen folgte Wolf Dietrich,
der am Arm die schoene Salome fuehrte und durch das Spalier der sich tief
verneigenden Hofbeamten und sonstiger Dienerschaft geleitete.
Waehrend Salome beim Anblick des fremden geistlichen Gastes aus Scham
ueber ihre Stellung und illegitime Beziehung zum Fuersten erroetete,
fixierte Wolf Dietrich den asketischen Pfarrer, dem vor Ueberraschung und
Schrecken ueber den unerwarteten Anblick die Augen aus den Hoehlen quollen
und der Mund weit offen stand.
Mit tiefen Verbeugungen hatte sich der Hofmarschalk dem Paare genaehert
und hoefischer Sitte entsprechend der Dame Honneurs erwiesen, so dass der
Pfarrer allein, verlassen, in hilfloser Verlegenheit stand, bis ihm der
rettende Gedanke durch den Kopf schoss, dass die Dame moeglicherweise doch
die Schwester des Erzbischofes sei.
Wolf Dietrich mochte dem Pfarrer solchen Gedanken von der Stirne
abgelesen haben, vielleicht machte ihm ein bisschen Quaelen Spass, er
geleitete zum Cercle seine Dame am Arm einige Schritte weiter und sprach
den verbluefften Pfarrer an: "Eh' wir zu Tische gehen, sei Ihm die Gnade
gewaehret, zu huldigen der--Fuerstin!"
"I--ich--!" schluckte der Pfarrer und wuergte, ohne den beabsichtigten
Satz: "Ich glaub's gleich?!" herauszubringen.
Boshaft wiederholte Wolf Dietrich: "Ihre Hochfuerstliche Gnaden Fuerstin
Salome, meines Lebens Sonne und Glueck!"
Salome drueckte den Arm des Fuersten und fluesterte flehentliche Worte,
doch dieser Qual und beschaemenden Scene ein rasches Ende zu bereiten.
Der Pfarrer aber stotterte: "Fuerstin? Ergo conjugatus est
archiepiscopus?"
Wolf Dietrich nickte vergnuegt und weidete sich an dem Gesichtsausdruck
des Pfarrers, an der grenzenlosen Verblueffung.
Doch ploetzlich veraenderte sich das Bild: der Pfarrer hatte die
Herrschaft ueber sein Denken und Fuehlen wiedergewonnen und damit die
Kraft flammender Rede. Hochaufgerichtet, im Brustton heilige
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