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Dienstbereit glaubte der Kaemmerer sagen zu sollen, dass dieses Bild erst vor wenigen Tagen aus Rom fuer den gnaedigen Fuersten angekommen sei. Lamberg erwiderte kuehl: "Ich kenne das Original zu Rom!" "Das waere etwas fuer die Salzburger, welche glauben, im Palazzo eines Erzbischofes duerfen nur Heiligenbilder sein!" meinte der Kaemmerling. "Es wird ausschliesslich eigene Angelegenheit des durchlauchtigen Fuersten sein, den Palast nach Gutduenken auszuschmuecken!" sprach abwehrend Graf Lamberg und schritt weiter, um sodann in einem luxurioes ausgeschmueckten Gemache des Bescheides zum Empfang zu harren, indes der Kaemmerling sich behufs Meldung zur Kammerfrau Salomes begab. Lamberg, der viel in Rom gewesen und in vornehmen Haeusern verkehrt hatte, wunderte sich ueber die kostbare Ausstattung der fuerstlichen Gemaecher keineswegs, da selbe welschem Geschmack und italienischer Prachtliebe entsprach; aber der Kapitular brachte den Luxus in Zusammenhang mit der eben gehoerten Klage des Fuersten ueber den herrschenden Geldmangel, und in diesem Sinne war die Ursache der Kassenleere unschwer zu erraten. Lambergs Gedanken bewegten sich denn auch in dieser Richtung und fuehrten zu Bedenken schwerer Art fuer die Zukunft. So kurze Zeit der Fuerst regiert, er ist bereits auf gefaehrlichem Wege, und seine Liaison mit der Kaufmannstochter wird sicher noch zu den aergerlichsten Folgen fuehren. Dass Rom daran noch keinen Anstoss genommen, vermag sich Lamberg nur aus der kurzen Spanne Zeit seit Entrierung dieses Verhaeltnisses sowie aus dem Umstand zu erklaeren, dass der Nuntius bislang nicht in Salzburg gewesen ist. Einen guten Ausgang kann aber diese Liaison nimmer nehmen, darueber ist sich Lamberg klar und deshalb entschlossen, nach Moeglichkeit wenigstens eine wirkliche Ehe zu verhindern und damit den drohenden baldigen Sturz des Freundes. In diesen Gedanken versunken war Lamberg tiefernst geworden und schreckte fast zusammen, als der Kaemmerling meldete, dass die Gebieterin bereit sei, den Grafen zu empfangen. Lamberg zwang sich zu hoefischen Formen und scheuchte die ernsten Gedanken hinweg. Ganz Hoefling und mit laechelnder Miene trat er in das mit fuerstlichem Prunk ausgestattete Empfangsgemach, in welchem Salome auf einem goldgestickten Tabouret mit einer Perlenarbeit beschaeftigt sass. In blaue Seide gekleidet, sah die Favoritin im Goldschmuck ihres blonden Haares wahrhaft entzueckend aus, und Lamberg musste den
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