FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128   129   130   131   132   133   134   135   136   137   138   139  
140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   >>   >|  
nte die Augustsonne herab. Fest geschlossen waren die Thore, der Eintritt in die Bischofstadt blieb verweigert, denn im benachbarten Salzstaedtlein Hallein herrschte ein grosses Sterben, es hiess, es starben oft an einem Tage vierzig Menschen. Und schrecklich lauteten die Nachrichten, dass die Pest auch im angrenzenden Bayerlande wie im Oesterreichischen viele Opfer fordere. An fuenfzig Personen aus Salzburg starben im Schinderhaus zu Riedenburg. Auf Befehl des Fuersten mussten deren Verwandte wie auch sonstige Inwohner aus der Stadt auf die Felder verbracht werden und dort verbleiben, die Rueckkehr war aufs strengste verboten. Gesunde Leute zu Salzburg zwang man, tagsueber auf einige Stunden sich im Freien zu ergehen, auf dass sie doch etwas an die Luft kaemen. Als die Kunde zu Wolf Dietrich drang, dass die Ausgestossenen auf den Feldern bittere Not litten, keine Verpflegung haetten, indem die umwohnenden Bauern in ihrer Angst vor Ansteckung sich weigerten, Nahrung abzugeben und die Leute scheu mieden, da sorgte der Erzbischof sogleich und schickte Atzung jeglichen Tag, auch mussten auf seinen Befehl Aerzte und Priester zur Wartung und Pflege der Kranken hinaus. Endlich umzog sich das Firmament mit Wolken, von den Bergen blies frische Luft, ein Regen erquickte Land und Leute. Die Salzburger fassten wieder Mut und wurden beweglich; Buerger thaten sich zusammen und supplizierten zum Fuersten, es solle der Erzbischof doch nicht so grausam sein und die Kranken im freien Felde belassen oder doch wenigstens auf der Schanz zu Muehlen (Muelln) unter Dach bringen, wofuer die Buergerschaft zur Deckung der Kosten eine Steuer extra zahlen wolle. Diese Supplikation, hauptsaechlich wohl der anmassende Ton und Undank, erbitterte den Fuersten schwer, es erfloss ein Mandat, worin die Buerger als Aufwiegler und Unruhestifter erklaert und mit insgesamt achthundert Gulden Strafe wegen ihrer Ungebuehr belegt wurden. Die kuehle Witterung hielt an und brachte Besserung im Krankenstande. Auf Befehl des Fuersten durften die Exilierten, nachdem die Aerzte hierzu ihre Einwilligung gegeben, wieder ihre Stadtwohnungen beziehen, und auch den Franziskanern wurde die Rueckkehr wieder gestattet, deren Kloster vorher voellig in stand gesetzt worden war. Im ganzen waren zu Salzburg neunzehn Haeuser infiziert gewesen und etwa fuenfzig Personen daraus verstorben. Damit erlosch die Pest in der Bischofsstadt und die Schrecken wichen. Zuruec
PREV.   NEXT  
|<   115   116   117   118   119   120   121   122   123   124   125   126   127   128   129   130   131   132   133   134   135   136   137   138   139  
140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   >>   >|  



Top keywords:
Fuersten
 

Befehl

 

Salzburg

 
wieder
 

Personen

 

fuenfzig

 

mussten

 

Rueckkehr

 
Buerger
 
Aerzte

Kranken

 

starben

 

wurden

 

Erzbischof

 

grausam

 

Salzburger

 

Steuer

 

Deckung

 

Kosten

 
fassten

zahlen
 

anmassende

 
erquickte
 

hauptsaechlich

 

freien

 

Supplikation

 

Buergerschaft

 
supplizierten
 
zusammen
 

Muelln


wenigstens
 

Schanz

 

Muehlen

 

thaten

 

bringen

 

wofuer

 

belassen

 

beweglich

 

Gulden

 

voellig


gesetzt

 

worden

 

vorher

 
Kloster
 

beziehen

 

Stadtwohnungen

 

Franziskanern

 

gestattet

 

ganzen

 

neunzehn