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er Nacht mit tausend Mann Musketieren und Pikenieren nach Berchtesgaden ab! Gott befohlen!" Die Offiziere verbeugten sich, gelobten getreulich Erfuellung des Befehles und verliessen sogleich die Residenz. Schon am zweiten Tage nach dem in der Nacht zum 8. Oktober 1611 erfolgten Einmarsch der salzburgischen Militaermacht wurde dem Fuersten der Bericht des Obristen Ehrgott eingehaendigt, eine kurze Meldung, dass der fuerstliche Befehl aufs genaueste und ohne Blutvergiessen vollzogen, die Propstei also in Haenden Salzburgs sei. Dem Bericht war die Anfrage beigefuegt, ob der Obrist das Volk von Berchtesgaden und die bayerischen Verwaltungsbeamten zur Erbhuldigung auf Salzburgs Fuersten zwingen solle. Lange blieb Wolf Dietrichs Feuerauge auf diesen Zeilen gerichtet, eine baengliche Stimmung erfasste den Fuersten, eine Scheu vor solcher Gewaltthat. Eine erzwungene Erbhuldigung muesste den Herzog masslos erbittern, die Reichsstaende rebellisch machen. Davor scheute nun Wolf Dietrich doch zurueck; aber aergern moechte er den Nachbar, aergern bis schier zum Zerplatzen. Und in dieser Absicht erinnerte sich der Erzbischof, der bei aller ihm eigenen Genialitaet und Verstandesschaerfe den Herzog Maximilian gruendlich verkannte und ganz irrig beurteilte, der Worte Salomens betreffend Ueberweisung des Salzstreites an ein Schiedsgericht. Der Stiftskanzler Dr. Kurz wurde zum Fuersten citiert und musste an den Herzog schreiben, dass Celsissimus Wolf Dietrich, Fuerst und Erzbischof von Salzburg, Primas von Deutschland und Hochfuerstliche Gnaden einwillige in ein Schiedsgericht, so dasselbe gebildet werde aus den durch den Salzstreit beeintraechtigten Reichsstaenden. Als dieses gefaehrliche Schreiben abgegangen, erzaehlte Wolf Dietrich im Hochgefuehle, durch den beissenden Spott den bayerischen Gegner grimmig geaergert zu haben, seinem Freunde Lamberg davon in einer Stunde trauter Zwiesprache und rieb sich vergnuegt die Haende. Graf Lamberg aber zeigte eine geradezu bestuerzte Miene und ernst klangen seine Worte, als er sprach: "Hochfuerstliche Gnaden, das war, submissest sag' ich das in treuer Ergebenheit, ein schlimmer Brief, der den Herzog schwer kraenken, zu einer Gewaltthat reizen muss!" Wolf Dietrich fuhr auf: "Soll er! So viel Kriegsmacht wie der Bayer hab' ich auch, und mein Ehrgott wird ihn zu schlagen wissen!" "Gnaediger Herr! Zum Kriegfuehren gehoert vor allem Geld, und zu viel hat das Passauer Kriegsvolk bereit
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