fahrvollen Witterung, erfolgte der
Aufbruch.
Keuchend erklommen die schnaubenden Rosse den steilen Katschberg.
Seltsamer Weise war bei diesem Ritt der zur Fuehrung bestimmte
salzburgische Postmeister Hans Rottmeyer nicht an der Spitze geblieben
und hatte seinen Platz hinter den Herren eingenommen. Wolf Dietrich sass
vertieft in trueben Gedanken im Sattel, sodass er fuer alles um sich kein
Interesse hatte. Die Herren hingegen trachteten, so schnell wie moeglich
an die Grenze von Kaernten und damit in Sicherheit zu kommen.
Rottmeyer hielt, so oft sich Gelegenheit bot, nach rueckwaerts Ausguck,
es schien, als erwarte er jemanden, der nachkommen werde.
Die letzte Ortschaft auf salzburgischem Boden, Kremsbruecken, war
erreicht, die erschoepften Rosse draengten instinktmaessig zur Taverne.
Rudolf v. Raittenau bat, die Reise bis zum nahen kaerntnerischen Gmuend
fortzusetzen und erst jenseit der Landesgrenze einzukehren.
"Die Ross' muessen getraenkt werden!" erklaerte der fuer den Tross
verantwortliche Postmeister und fuegte in auffallend despektierlichem
Tone bei, dass er sich seine Pferde nicht ohne besondere Entschaedigung zu
Schanden reiten lasse.
Wolf Dietrich hielt selbst ein so scharfes Fluchttempo fuer unnoetig und
gab Befehl zum Traenken der Rosse.
"Im Sattel bleiben!" rief Rudolf v. Raittenau, dem Unheil schwante.
So verging eine Halbstunde, zumal der Postmeister auch noch die
Sattelgurten anziehen liess und den Hufbeschlag revidierte.
Misstrauisch betrachtete Rudolf diese Vorkehrungen, so sehr sie sonst ja
einleuchtend und gerechtfertigt erscheinen mussten. Und wie fortgezogen
ritt der juengere Raittenau voraus und hielt inmitten der gegen
Eisentratten-Gmuend fuehrenden Strasse Umschau, insbesondere zurueck gen den
Katschberg.
Ploetzlich zuckte Rudolf zusammen, blickte schaerfer hin, kein Zweifel,
ein Reitertrupp jagte heran. Das koennen nur Feinde sein, vielleicht
bayerische Reiter, die Wolf Dietrich abfassen wollen.
Wie Wirbelwind sprengte Rudolf zur Taverne, schrie Alarm und draengte zur
schleunigsten Flucht.
"Rottmayer an die Spitze!" befahl der bleichgewordene Fuerst.
Der Postmeister jedoch machte keine Miene, sein Ross zu besteigen und
erklaerte hoehnisch: "Wir sind hier bereits auf kaernterischem Boden, ich
bin hier nicht mehr Euer Diener!"
Zornig wollte Wolf Dietrich den feigen Unterthanen sogleich strafen,
doch Rudolf griff in des Falben Zuegel und riss das Ross mit sich vorwaerts
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