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che Durchlaucht gehandelt, begehre derowegen Gnad und Verzeihung."--Das zweite Schreiben war an das Domkapitel gerichtet und gab diesem die Vollmacht, waehrend seiner Abwesenheit dem Erzstift in seinem Namen vorzustehen und das zu thun, was den Unterthanen am zutraeglichsten sein wuerde. Wolf Dietrich liess diese Briefe auf seinem Schreibtische liegen, damit sie leicht gefunden werden konnten. Als gegen acht Uhr abends an diesem schrecklichen Sonntag die Kapuziner noch immer nicht zurueckgekehrt waren, gab der Fuerst alle Hoffnung auf und befahl, es solle alles zu seiner Abreise bereit gehalten werden. Rasch vertauschte Wolf Dietrich sein Priesterkleid mit der spanischen Rittertracht, schnallte das Rappier um, setzte den Federhut auf den Kopf und schritt durch die Gemaecher, wobei er zu den bestuerzten Kaemmerern sprach: "Behuet' euch Gott und sehet euch um einen anderen Herrn!" Ordregemaess harrten im Hofe Vizemarschall Perger mit sechs Dienern, dem Koch, zwei Rossbuben, dem Kammerdiener Maertl und drei reisigen Knechten. Beim Scheine der Fackellichter warf der Fuerst einen letzten Abschiedsblick auf seine Residenz, seufzte tief und bestieg den Falben. Der stille Ritt ging hinaus durchs Steinthor, hinter welchem in schneller Gangart der Pferde die Strasse gen Golling genommen wurde. Die Flucht des Erzbischofs wirkte in Salzburg aerger als die Furcht vor dem anrueckenden Feinde. Im Kapitelhause jedoch wurde es lebhaft. Dem Propst war das zurueckgelassene Schreiben Wolf Dietrichs sogleich eingehaendigt worden, und damit hatte das Domkapitel die Vollmacht zu selbstaendigem Handeln. Sofort wurde der Befehl zur Entlassung und Fortschaffung des geworbenen Kriegsvolkes gegeben, auch die Buerger mussten die Waffen niederlegen, jede Verteidigungsmassregel wurde aufgehoben. Kapitular Freyberg und Licentiat Gruber ritten noch vor Mitternacht aus der Stadt, dem Herzog entgegen, um die Flucht des Fuersten und die Regierungsuebernahme seitens des Domkapitels anzuzeigen und zu melden, dass der Herzog im Erzstift nun nach seinem Gefallen schaffen koenne. Das erste Verlangen Maximilians galt der Raeumung Berchtesgadens und der Holzlieferungen fuer das Reichenhaller Sudwerk, Forderungen, welche das Kapitel bereitwilligst bewilligte. Ja noch mehr: das Kapitel drang darauf, dass die Salzfrage geloest werde und der Herzog auch eingreife, den Erzbischof in persona und die Gueter dem Erzstift wieder zurueckzubringen. Maximi
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