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den Bayer." In Salome stieg eine duestere Ahnung auf, dass dieser Sachverhalt gefaehrlich fuer Salzburg werden koenne, doch schwieg sie, da sie sich keines Ausweges sicher war und keines Rates wusste. Gewandt das Thema wechselnd fragte Salome: "Will mein Fuerst und Herr mich anjetzto wohl zur Tafel fuehren?" Galant reichte Wolf Dietrich ihr den Arm und verliess das Frauengemach mit Salome unter Vorantritt der im Vorzimmer versammelt gewesenen Pagen und Kaemmerlinge. Wenige Tage darauf lief das offizielle Schreiben des Herzogs Max mit der Einladung zum Beitritt in die Liga ein, und Wolf Dietrich, masslos erzuernt, warf das Schreiben zu Boden und stampfte mit den Fuessen darauf. Wie der Fuerst es vorausgesagt, begannen nun die Versuche der Kirchenfuersten, den Erzbischof von Salzburg umzustimmen; Gesandte kamen aus Muenchen, Mainz und Koeln, auf Betreiben des Bayers fanden sich auch die Bischoefe von Konstanz und Augsburg in Salzburg ein, die Wolf Dietrich der Reihe nach vorliess, ihren Vortrag anhoerte und dann mit ausweichendem Bescheid heimkehren liess. Und als Kaiser Rudolf monierte, schickte der Erzbischof seinen Rat Sunzinger zum kaiserlichen Rat Hegenmueller nach Passau mit dem Auftrag, zu vermelden: Der Stiftsherr von Salzburg warne Seine Kaiserliche Majestaet vor der Liga und der damit verbundenen Staerkung bayerischer Macht und rate, das in Passau liegende Kriegsvolk in Waffen zu halten, auf "dass dem Adler die Krallen nicht zu kurz geschnitten wuerden". Schlauer Weise hatte Wolf Dietrich seinem Gesandten zugleich eine Anweisung auf 24000 Gulden mitgegeben, mit der Ordre, dieselbe zu praesentieren, wenn der Vertreter des Kaisers jammern wuerde, dass Kaiser Rudolf nicht die Mittel fuer die Unterhaltung des Passauer Kriegsvolkes zur Verfuegung haben sollte. Wie berechnet, kam es so, das Geld wurde mit Freuden angenommen, das kaiserliche Kriegsvolk blieb unter Waffen in Passau und sicherte dem schlauen Salzburger einen gewissen Rueckhalt gegen Bayern. Herzog Max fasste diesen Schachzug direkt als Feindseligkeit auf, sowohl gegen Bayern wie gegen die katholische Liga, und von dieser Ansicht bis zur mehr minder offen ausgesprochenen Meinung, dass der Salzburger es mit den Ketzern halte, war nur ein kleiner Schritt, der denn auch alsbald erfolgte. So steigerte sich der Unwillen gegen Wolf Dietrich zur schweren Verdaechtigung, Rom ward verstimmt und misstrauisch, und in Muenchen begann man Material zu
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