uer gelobte er, Wilhelm Alt mit
allem Gepraenge, wie die familiaeren Beziehungen dies heischen, bestatten
zu lassen.
Salome draengte die Thraenen zurueck und bat weichen Tones: "Mein gnaediger
Herr moege davon Abstand nehmen! Der Vater soll still und schlicht
begraben werden, darum bitte ich in meinem namenlosen Schmerze!"
"Wohl acht' ich Schmerz und Trauer, doch will mich beduenken, der Vater
meiner Frau soll mit fuerstlichen Ehren zu Grab' getragen werden!"
"Verzeiht mir, gnaediger Gebieter! Sehet davon ab! Der Vater ist
geschieden im Zorn--unversoehnt mein Flehen war vergeblich!"
"So war Salome in letzter Stunde bei Wilhelm Alt?"
"Ja, es war Kindespflicht doch nur! Mit Woelfchen in den Armen flehte ich
um sein Erbarmen--"
Wolf Dietrich rief missmutig: "Was sollt' mein Soehnlein dabei? Will ich
verargen nicht, dass du den kranken Vater wolltest sehen, der junge
Raittenau hat dem Altschen Hause fern zu bleiben."
Aufschluchzend jammerte Salome: "Ist doch Woelfchen von mir in Schmerzen
geboren! Und die Mutter durfte doch wohl ihr Kind mit sich nehmen auf
den bitteren Gang!"
"Ein bitterer Gang, das will glauben ich und nicht weiter raiten. Mein
Spross aber sollt' nicht betteln um eines Buergers Gnade, sei dieser wer
er wolle; die Kluft ist zu hoch!"
"Weh' mir!" rief Salome und brach zusammen.
Der Fuerst mochte fuehlen, zu weit gegangen, zu scharf geworden zu sein,
er rief die Kammerfrauen herbei, deren Pflege er Salome ueberliess, und
gab Befehl, auf das der Leibmedikus die Kranke besuche.
Als Wolf Dietrich zur Tafel sich begab, lagerten Wolken des Unbehagens
und Missmutes auf seiner Stirne; hochfahrender denn je trat er in den
Saal, wo die geladenen Gaeste des Fuersten harrten und ihn mit tiefen
Verbeugungen begruessten.
Unter den Gaesten befanden sich einige Salzburger Patrizier, denen die
Abwesenheit Salomes auffiel, die aber deren Fehlen mit dem Ableben ihres
Vaters in Verbindung zu bringen wussten und nicht wenig darauf neugierig
waren, ob der Fuerst des Todes Wilhelm Alts irgendwie erwaehnen werde.
Die Tafel mit all' dem Zeremoniell, auf dessen Beobachtung Wolf Dietrich
strenge hielt, begann, und flink servierten die Lakaien. Stumm ward
gespeist, es lag ein Druck auf der Gesellschaft, die finstere Miene des
Fuersten liess keine den Tafelfreuden entsprechende Stimmung aufkommen.
Neben dem Erzbischofe sass Graf Lamberg, der verstohlen manchen Blick auf
den Gebieter warf und darueber nachs
|