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ngen und zu beruhigen. Die Mehrzahl tobte und zeterte, ja es fielen Worte, die sogar den alten, ehrlichen Beamten verdaechtigten der Mitschuld an der Bauernvernichtung und des Einverstaendnisses mit der Steuerkommission. Rieder forderte Ruhe, und den Moment eintretender Stille benuetzte Pfleger Vogel, um mit tiefbewegter Stimme zu rufen: "Habt Ihr das Vertrauen zum alten Pfleger verloren, der Euren Vaetern schon Freund und Helfer gewesen, gut, schlagt mich nur gleich nieder! Der trete vor und steh' Aug' in Aug' zu mir, der mich unehrlich nennen kann! Als Pfleger muss ich Ordnung schaffen und halten, der Fuerst und Erzbischof ist mein Herr, seiner Regierung Befehle muss ich, der Pfleger, vollziehen. Bis zu dieser Stund' bin ich dabei doch der Freund und Helfer der Bauern gewesen! So weh mir ist, der Kommission kann und darf ich mich nicht widersetzen, und die Bauern auch nicht! Der Fuerst hat befohlen, er ist unser Herr!" Rieder schrie dazwischen: "Der kann auch zum Teufel gejagt werden! Ein geldgieriger Verschwender ist er, der Woelfen Dieter! Derweil er mit Weibern das Geld verjubelt, muessen wir verhungern!" "Schlagt ihn tot! Nieder mit der ganzen Bande!" groehlten die Rabiaten. In tiefster Betruebnis liess Vogel das weisshaarige Haupt sinken; steht es so weit, dann ist an offener Rebellion nicht mehr zu zweifeln. Wehe dem Volk, wenn die Kommission von solcher Stimmung und dem Hasse Kenntnis erhaelt. Die wilderregten Bauern begannen abzuziehen, groehlend schritten sie durch den Burghof den Weg zum Dorf hinab. Nur Rieder blieb noch einen Augenblick beim Pfleger stehen und fragte, wenn er die Schrift haben koenne. Wehmuetig sprach Vogel: "Das nuetzt nun alles nichts mehr! Der Stein ist im Rollen, das Unglueck nimmt seinen Lauf!" "So steht Ihr um in der Stunde der groessten Gefahr? Das sollt Ihr buessen, Pfleger! Gehen wir zu Grund, Ihr muesst mit! Aber erst sollen die Teufeln Pinzgauer Faeuste kennen lernen!" Und weg schritt Rieder, der sonst besonnene Mann, schimpfend und fluchend. Aechzend vor Weh und Sorge trat Vogel ins Schloss und nahm in dem Gemach, das er auf Dienstreisen stets bewohnte, Aufenthalt. Lange sann der Pfleger nach, was in dieser schlimmen, gefaehrlichen Zeit zu thun sei. Dass der am Leben schwer bedrohten Kommission eine Warnung vor dem Betreten des Zeller Gerichtes zugemittelt werden muesse, erachtete Vogel als notwendig, doch ist auch solche Warnung gefaehrlich, weil moeglic
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