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n. Amen. Behuethe Gott meniglich vor solcher Gefahr, das ist der Lohn meines schier 40jaehrigen vielmehr bei Tag und Nacht ausgestandenen Dienst, Gott sei es geklagt, also beschlossen, die Zeit meines Lebens ist kurz, bin ich guter Hoffnung, es werde mir Niemand mit Grund nichts Unehrbares oder Unredliches nachreden koennen, wollet mich defendiren, noch einmal durch Gottes Willen bittend fuer mein liebes Weib und Kinder werdet die Belohnung bei Gott finden. Actum 7. November, bis auf welche Zeit ich 19 Wochen in grossen Banden und Bekuemmerniss gefangen gewesen und 2 Uhr Nachmittags ist meine letzte Schrift, will sterben wie ein frommer Christ, es kann oder mag nich anders sein. Nehmet von mir meniglich Urlaub, wider wenn ich gethan, bittet, dass mir dieselben verzeihen, ich verzeihe auch meniglich hier im Leben und nach meinem Tode." Das Ungeheuerliche geschah, der greise Pfleger Kaspar Vogel ward in aller Stille durch das Schwert hingerichtet. Sein Gestaendnis, den Bauern eine demuetige Bittschrift um Steuernachlass angeraten zu haben, ward von den Kommissaeren schon als crimen angesehen, das sich todeswuerdig erwies, da erhaertet wurde, dass der Ratschlag Vogels gelautet habe, es solle das Gericht Zell zugleich mit anderen Gerichtssprengeln zum Landesfuersten supplizieren. Dieses auf so schwachen Fuessen stehende Urteil fand die landesherrliche Bestaetigung. Wolf Dietrich wollte der Steuer-Rebellion im Gebirge ein gewaltsam rasches Ende bereiten und ein Exempel statuieren, das die Gemueter fuer immer im Bann halten solle. Die blutige Bestrafung des Aufstandes rief Entruestung und Wut hervor, zugleich aber auch Furcht vor dem unbeugsamen Fuersten, es ward im ganzen Lande still. Die Steuergewaltigen hatten den Sieg erzwungen und konnten nach Willkuer einschaetzen; die Furcht vor blutiger Strafe schuechterte gruendlich ein. Wie von der Hofkammer eingeschaetzt, die Steuern dekretiert wurden, zeigt die bittere Bemerkung des Chronisten Steinhauser: "Man hat auch keinem nichts mehr abgeschrieben, wenn er schon vermeldet hat, dass er aermer sei worden; aber wenn er reicher worden ist, so hat er solches allweg in der Steuerzeit anzeigen muessen, hat er anders gewollt, dass seine Verlassenschaft seinen Erben nach seinem Absterben bleibe. Denn man hat nach eines Abwerben alsbald (sein Haus) gesperrt und inventirt und das allerschlechteste und geringste geschaetzt und in einen Anschlag und Hauptsu
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