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drum bitt' ich Euch, deutlicher zu werden, auf dass Bericht ich kann erstatten dem gnaedigsten Herrn!" "Das ging mir just noch ab! Nein, nein, verzeiht, vieledler Herr--den schuldigen Dank will schriftlich ich erstatten, das geht leichter und derweil legt sich alles. Ist's Euch genehm, wollen wir gleich vornehmen die Verteilung! Nicht laenger mehr sollen die Armen hungern! Dank, Dank dem gnaedigen Fuersten! Er hat halt doch das Herz am rechten Fleck und Mitgefuehl fuer die notleidende Menschheit!" "Das haben Hochfuerstliche Gnaden noch jederzeit erklecklich bekundet, daher will befremden mich der Ton Eurer Rede!" "Mit Vergunst, mit nichten! Achtet nicht auf Ton und Wort, mir ist die Gab' der Rede nicht beschieden!" Der fuerstliche Hofbeamte schuettelte verwundert den Kopf und erklaerte sich bereit, die Kornkammer oeffnen zu lassen. Der Vereinfachung halber liess der Buergermeister ausschellen, dass binnen einer Stunde die Armen der Stadt an der fuerstlichen Kornkammer erscheinen und die Kornspende des Landesherrn in Empfang nehmen sollten. Das gab eine freudige Bewegung in der Stadt; mit Zeggern, Buetten, Tonnen, was eben den Leuten in die Haende kam, ward ausgezogen, im Sturmlauf ging's der Kornkammer zu, und ungestuem draengte die Menge, wobei es Pueffe regnete und wohl auch die Kornverteiler mit Ellbogen und Faeusten der armen Leute Bekanntschaft machten. Der Akt solcher Wohlthaetigkeit brachte einen voelligen Umschwung in der Stimmung der Salzburger hervor, er zeitigte innige Dankbarkeit, der nur die besser situierten Kreise, die Kaufherrensippe und Gilden kuehl gegenueber blieben. Wolf Dietrich ward als guter Landesvater gepriesen von den Armen. Ludwig Alt konnte es nun wagen, persoenlich in der Residenz zur Dankeserstattung erscheinen. Er meldete sich zur Audienz und wurde gleich vorgelassen. Mit gewinnender Liebenswuerdigkeit, huldvoll und leutselig ging Wolf Dietrich dem Buergermeister einige Schritte im hohen Empfangssaale entgegen und begruesste ihn mit herzlichen Worten. Wieder empfand Ludwig Alt das fatale Wuergen im Halse, doch energisch raffte der Stadtvater sich auf und sprach langsam, doch deutlich und ohne Stottern: "Hochfuerstliche Gnaden! Ich komme schuldbeladen, nein, ich komme nicht...!" "Wie meint der Buergermeister?" "Meinen thaet' ich's schon recht, aber recht sagen kann ich's nicht! Mein Gott, der Unterschied ist halt zu gross: Da der gnaedigste Herr und Fuerst, der h
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