ause des Kaufherrn,
und in den naechsten Stunden wussten Salzburgs Buergerkreise bereits von
der ehrenvollen Werbung Wolf Dietrichs um Salomes Hand. Zugleich ward
der Buergermeister derart bearbeitet, dass er, gegen seinen Willen, der
Werbung in seiner Eigenschaft als Ohm zustimmte und damit den Bruder in
eine schiefe, durchaus nicht beneidenswerte Lage brachte.
Wilhelm Alt konnte das Getuschel nicht verborgen bleiben; man sprach im
Trinkhause von der unglaublichen Kunde, die natuerlich mit der Entfuehrung
in Zusammenhang gebracht wurde, es fielen Aeusserungen, mehr minder
verhuellt, die dem ehrlichen, stolzen Kaufherrn das Blut in Wangen und
Kopf jagten. Ein Dreinfahren hatte wenig Erfolg, die Spoetter und
Verleumder leugneten und logen, um sich hinterher erst recht ueber den
nach ihrer Meinung scheinheiligen Verkuppler des eigenen Kindes lustig
zu machen und zu berechnen, wieviel der Fuerst wohl fuer den Handel an den
Kraemer werde bezahlt haben. Im Innersten verletzt, grollend, sich und
sein Kind verfluchend zog sich Wilhelm Alt in sein Haus zurueck und mied
zugleich jeglichen Verkehr mit Salome, die er nun als Urheberin dieser
Schande hasste und zu beseitigen trachtete, bevor der verhaengnisvolle
Schritt einer Allianz mit dem Fuersten zur That werden koenne.
Zu diesem Behufe setzte sich Wilhelm Alt mit dem Nonnenkloster auf
Frauenchiemsee in Verbindung, das gegen Entgelt Salome aufnehmen und
spaeter einkleiden sollte. Einstweilen jedoch wurde Salome im Vaterhause
einer Gefangenen gleich gehalten und schaerfstens ueberwacht, auf dass eine
Botschaft weder hereindringen noch hinauskommen konnte. An die Rache der
Schwaegerin dachte Alt nicht weiter, wie ihn ja sein Leben lang
Weibergeschwaetz kalt gelassen hat.
Die Muhme aber in ihrer Auffassung von der Verbindung Salomes mit dem
Fuersten Wolf Dietrich und rachegluehend bereit, ihren Willen gegen den
des Schwagers durchzusetzen, liess den Erzbischof wissen, dass die
Buergermeister Altsche Familie wie Salome mit den Plaenen Seiner
Hochfuerstlichen Gnaden einverstanden sei, und dass der gnaedige Herr
Schritte gegen die zweifellos drohende Verbringung des Maedchens in ein
auswaertiges Kloster thun moege.
In seiner Leidenschaft fuer die schoene Salome, deren Besitz der junge,
weltlich gesinnte Kirchenfuerst heiss begehrte, konnte Wolf Dietrich die
Beihilfe der Muhme nur freudigst begruessen; die Mitteilungen der
Buergermeisterin erklaerten auch zur Genuege, weshalb v
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