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zbischofs wich in des Pfarrherrn Auge die Eiseskaelte und Starrheit, die Lippen oeffneten sich, ohne einen Laut durchzulassen, grenzenlose Ueberraschung bekundete die vorgebeugte Haltung des Koerpers und die ausgespreizten Finger beider Haende. Einen Kirchenfuersten in spanischer, weltlicher Rittertracht hat der Dechant noch nicht gesehen und eher des Himmels Einsturz erwartet, als Salzburgs Erzbischof in solcher Gewandung zu erblicken. So stand der Pfarrer fassungslos und schluckte, er brachte nur das "salve" heraus, alles andere der lateinischen Ansprache blieb im Halse stecken. Die gute Laune Wolf Dietrichs, der ungemein empfindlich in Etiketteangelegenheit und rasch verletzt in seinem Herrschergefuehle war, wich augenblicklich bei solch' respektloser Haltung eines Unterthanen, der ganze Hochmut kam zum Ausdruck, als der Fuerst hoehnend, ja aetzend scharf rief: "Kaemmerling, bring' Er dem Bauerpfarrer hoefische Sitte bei und lehr' Er ihm, dass man den gnaedigsten Landesherrn nicht mit 'salve' begruesst, den Fuersten auch nicht angafft!" Die verletzend scharfe Lektion hatte bei dem aeltlichen Pfarrer keineswegs die erwartete Wirkung; statt etwa vor dem Landesherrn und hoechsten kirchlichen Vorgesetzten huldigend das Knie zu beugen, richtete sich der asketische Dechant auf und blickte fest auf den zornigen, kleinen Fuersten. Kalt sprach der Pfarrherr: "Mit gnaediger Verlaubnis! Einer Lektion von Hoeflingen bedarf es nicht, ein Priester Roms weiss Ehrerbietung und schuldigen Gehorsam zu bekunden seinem hochwuerdigsten Erzbischof!" Wolf Dietrich stutzte unwillkuerlich, die Gemessenheit wie Kuehnheit dieser Ansprache liess ihn ahnen, dass dieser Pfarrer doch anders geartet sein duerfte, als es sonst um jene Zeit der Landklerus war; ein Niederschmettern schien hier nicht opportun zu sein, wiewohl das aufbrausende Temperament des Fuersten hierzu treiben wollte. Immerhin kehrte Wolf Dietrich die hochfahrende Seite heraus in der Erwiderung: "Es wird sich zeigen, was Er weiss und wie es bestellt--mit dem schuldigen Gehorsam!" Zugleich winkte der Fuerst den Begleitern, sich zu entfernen. Auge in Auge standen sich Erzbischof und Pfarrer gegenueber; letzterer an Haltung, Antlitz und Kleidung sofort als Priester erkennbar. Wolf Dietrich stuetzte die Linke auf den Degenknauf, waehrend seine Rechte das Schnurrbaertchen aufzuzwirbeln begann. Ungeduldig klang sein "Nun?" "Euer erzbischoefliche Gnaden...." "Man tituliert
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