ist's, das Schmerz mir bringt in meine Brust; nie wird das
Heckenroeslein eine Edelrose, und so erblick' ich meine Zukunft!"
"Scheuch solche Gedanken nur von hinnen, Geliebte! Du bist mein alles,
meines Lebens Wonne! Nie werd' ich von dir lassen! Die Sorg' um dich ist
meines Daseins oberstes Gesetz!"
"Steckt dieses Heckenroeslein in die beste Erde, pflegt und betreuet sie,
eine Edelrose wird es niemals werden!"
"Geliebte! Was soll dies Wortspiel in der Wiederholung? Du bist an
meiner Seite einer Fuerstin gleich--"
"Doch niemals ebenbuertig und des Segens entbehrt unser Bund! Eine
Zuflucht fand ich in Eurem gastlich Haus und bin nichts anderes denn
ein Gast, dem gesetzt ist immer die bestimmte Zeit!"
"Salome! Ich bitte, jag' die trueben Gedanken weg! Nur froh und gluecklich
will meine Herzenskoenigin ich wissen, ein zufrieden suesses Laecheln als
Zierde sehen auf deinen Rosenlippen! Nur keine Schatten und des Grames
Falten, die hass' ich und will verbannt sie wissen aus meinem Leben!"
"Verzeiht mir, gnaediger Gebieter! Nicht will ich Unmut Euch bereiten,
aufheitern Euch und verschoenern gern das Leben! Doch erhoeret, Herr, auch
meine Bitte: Gebt unserem Bund die Weihe, die gewaehrt ist dem aermsten
Paar von Euren Unterthanen!"
Eine Falte zeigte sich in des Fuersten Stirne und Unmut auf den zur
Antwort leicht geoeffneten Lippen.
Doch ehe Wolf Dietrich Antwort gab auf die flehentliche Bitte des
schoenen Maedchens, kam der Kaemmerling heran, der unter einer tiefen
Verbeugung meldete, dass der Dechant von Werfen Seiner Hochfuerstlichen
Gnaden unterthaenigste Aufwartung zu machen erschienen sei und im
Audienzzimmer harre des gnaedigen Empfanges.
"Soll warten! Ich komme alsbald!" erwiderte der Fuerst, und geleitete
Salome in die Burg.
Erst vertauschte Wolf Dietrich unter Beihilfe des Kammerdieners Mathias
das Hausgewand mit der spanischen Ritterstracht, doch nahm der junge
Gebieter den stolzen Federhut nicht mit, als er dann unter Vorantritt
von Pagen und dem Kaemmerer sich in das Audienzgemach begab.
Der harrende Dechant war eine hagere, mittelgrosse Gestalt mit strengen
Zuegen im scharfgeschnittenen Gesicht, grauen Augen, kurz geschorenem
Haupthaar, ein Mann von Gemessenheit, erfuellt vom Gedanken an
priesterliche Wuerde und Pflichttreue; dabei schien die ganze hagere
Gestalt die Verkoerperung eines eisenstarken Willens, einer Unbeugsamkeit
in allen Dingen zu sein.
Beim Eintritt des Fuersten und Er
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