n? Gern beut ich
die Hand, Euch zu verhelfen zum Flug in des Geistes hoehere Regionen!
Mein Fuerstenwort geb' ich zum Pfand!"
Das Mahl war zu Ende und die Zeit sehr vorgeschritten, der Tanz sollte
beginnen. Die hoefische Etikette verlangte vom Fuersten und Erzbischof,
sich nun ins Palais zurueckzuziehen, so gern Wolf Dietrich auch mit
Salome noch gesprochen. "Ich sehe Euch bald wieder!" fluesterte er dem
schoenen Fraeulein zu, und ein heisses Verlangen flog durch seinen
geschmeidigen Koerper. Noch ein lodernder Blick, dann erhob sich der
Fuerst, um den nun die Hoeflinge sich scharten.
Leutselig wandte sich der Fuerst nun an den Buergermeister und sprach in
formvollendeter Rede, die dem Ruf Wolf Dietrichs als vorzueglicher
Kanzelredner voll entsprach, seinen fuerstlichen Dank aus fuer das Fest
und die gute Tafel. Geschmeichelt akklamierten die Patrizier den
Landesherrn mit lebhaften Hochrufen, unter welchen Wolf Dietrich sich
von beiden Alts, dann von Salome verabschiedete. Freundlich nickend nach
allen Seiten schritt der junge Fuerst durch den Saal, Trompetenschall und
Trommelwirbel ertoente, bis die Ratsherren vom Geleite zurueckkehrten.
Die Jugend bekam ihr Recht, die Ratsherren zogen sich in eine Stube
zurueck, um sich vom Buergermeister Naeheres ueber die fuerstlichen
Aeusserungen erzaehlen zu lassen, und die Frauen hielten ein
Plauderstuendchen ab, das voellig Salome und den ihr vom jungen Fuersten
gewordenen, geradezu auffaelligen Huldigungen gewidmet war. Salome selbst
fuehlte sich erschoepft und muede; jetzt sich von Junkern und Buergersoehnen
zum Tanz fuehren zu lassen, war dem Fraeulein unmoeglich. Zu viele
Gedanken kreisten durch den Kopf, es schwindelte Salome, und unabweisbar
ward das Verlangen, allein zu sein in traulich stiller Kemenate. So trat
Salome just im Augenblick, da Wilhelm Alt sich zu den Ratsherren in die
Nebenstube begeben wollte, zum Vater und bat ihn um Geleit nach Hause.
Ein durchdringender Blick schien in des Maedchens Seele lesen zu wollen,
nur widerwillig gab Alt seine Zustimmung mit dem Beifuegen, dass die Muhme
Salome nach Hause bringen solle; zugleich wurde ein Stadtknecht, deren
einige im Erdgeschoss des Trinkhauses auf Verwendung harrten, beauftragt,
den Damen die Leuchte vorauszutragen.
Unauffaellig entfernten sich Muhme und Nichte, denen auf der verschneiten
Gasse der Knecht das Laempchen vorantrug. Die frische Luft der
Winternacht erquickte Salome und gierig atmeten die
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